Die Bitburger Braugruppe hat sich an den Münchner Craft-Brauern Crew Republik beteiligt. Über die Höhe der Beteiligung geben die Unternehmen keine Auskunft, es soll aber eine „gleichberechtigte Partnerschaft“ sein, heißt es. Wie die Brauerei heute mitteilt, sei das Ziel der langfristig angelegten Partnerschaft, die nationalen Verfügbarkeit der Crew Republic Biere in der Gastronomie auszubauen. Die Partnerschaft mit AB Inbev wird nach gut zwei Jahren zum 1. Januar 2022 beendet (wir berichteten).
Auch das Engagement des weltweit agierenden Hopfendienstleisters Barth Haas mit den Craftbrauern wurde beendet. Die beiden Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter von Crew Republic, Mario Hanel und Timm Schnigula, hätten ihre Anteile zurückgekauft, heißt es.
Mario Hanel sieht im zehnten Jahr des Bestehens der Münchener Craftbier-Marke den idealen Zeitpunkt für einen neuen Schritt: „Wir freuen uns, mit der Bitburger Braugruppe eine langfristige Zusammenarbeit auf Augenhöhe einzugehen. Zusammen wollen wir Crew Republic als die führende deutsche Craftbier-Brauerei national und international ausbauen“, so Hanel.
Marke soll über Gastronomie wachsen
In der Vertriebsstrategie des Unternehmens spiele zukünftig die Gastronomie eine entscheidende Rolle, erklärt Timm Schnigula. Dieser Verkaufskanal habe als Geburtsort erfolgreicher Biermarken immer eine zentrale Rolle gespielt. „Durch die Partnerschaft mit Deutschlands führender Fassbier-Brauerei sehen wir die großartige Möglichkeit, unsere Biere noch mehr leidenschaftlichen Biertrinkern im perfekten Umfeld zugänglich zu machen“, sagt Schnigula.
Für Bitburger-Geschäftsführer Jan Niewodniczanski ist die neue Partnerschaft jedoch nicht als reine Vertriebsgemeinschaft ausgelegt, sondern als langfristige, gesamtheitliche Zusammenarbeit, bei der beide Partner die Entwicklung des deutschen, aber auch internationalen Craftbier-Markts voranbringen wollen. „Wir glauben an einen Craftbier-Markt mit Produkten höchster Qualität, die aber einer größeren Verwenderschaft als bislang zugänglich sein sollen“, so Niewodniczanski. „Timm Schnigula und Mario Hanel haben im letzten Jahrzehnt in genau diesem Segment Großartiges auf die Beine gestellt und viel für den deutschen Craftbiermarkt getan. Als begeisterte Brauer freuen wir uns sehr auf die Zusammenarbeit mit diesem leidenschaftlichen Team“, betont Niewodniczanski.
Bitburger investiert schon länger in Craftbier
Die Bitburger Braugruppe engagiert sich schon länger im deutschen Craftbiermarkt. Das Unternehmen bietet seit 2013 in seinem eigenen Portfolio unter der Marke Craftwerk hochwertige Bierspezialitäten speziell für den Craftbier-Markt an. 2019 beteiligte sich die die Bitburger Kontor-Gruppe, eine 100-prozentige Tochter der Bitburger Braugruppe, mit 30 Prozent am Hamburger Brausturm-Bierverlag (wir berichteten). Der Brausturm Bierverlag ist ein führender Großhändler für Craftbier und traditionelle Bierspezialitäten. Dazu gehört auch der Hamburger Craftbier-Shop „Beyond Beer“, der als Testmarkt für Gastronomie und Einzelhandel geschaffen wurde.
Crew Republic
Im Jahr 2011 kündigten die beiden Gründer Mario Hanel und Timm Schnigula ihre Bürojobs und stiegen in ihrer Münchner Hinterhof-WG mit einer Heimbrauanlage ins Craftbier-Geschäft ein. Seitdem steht Crew Republic für handwerklich gebraute und geschmacklich außergewöhnliche Biere. Das Unternehmen hat 15 Mitarbeiter und seit 2015 eine eigene Brauerei in München-Unterschleißheim.
Bitburger Braugruppe
Die Bitburger Braugruppe zählt mit einem Umsatz von insgesamt 696 Millionen Euro (2020) zu den führenden Brauereigruppen Deutschlands. Zum Unternehmen gehören die Marken Bitburger, König Pilsener, Königsbacher, Köstritzer, Licher und Nette. Darüber hinaus besteht eine Vertriebspartnerschaft mit der Benediktiner Weißbräu GmbH. Die Braugruppe ist ein Familienunternehmen und wird heute in der siebten Generation geführt.