Nach drei Verlustjahren in Folge hat das Gastgewerbe in Deutschland immer noch nicht wieder die Vorkrisenumsätze erreicht. Wie der Branchenverband Dehoga meldet, ging der Umsatz laut Berechnungen des Statistischen Bundesamts von Januar bis März 2023 real um 12,5 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum setzte das Gastgewerbe inflationsbereinigt zwar 15,2 Prozent mehr um als ein Jahr zuvor, allerdings war das erste Quartal 2022 auch noch massiv von den Corona-Einschränkungen geprägt.
Zudem litten die Betriebe nun unter dem weiter steigenden Kostendruck, Umsatzrendite und Gewinne seien deutlich gesunken, teilt der Dehoga mit. Ganz oben auf der Agenda stehe deshalb die dauerhafte Geltung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Speisen in Restaurants, betont Verbandspräsident Guido Zöllick. „Die sieben Prozent Mehrwertsteuer müssen bleiben.“ Wie der Verband meldet, haben viele Betriebe die pandemiebedingten Einbußen nicht überlebt: Die Zahl der steuerpflichtigen Unternehmen in der Branche sei von 2019 bis 2021 um 16,1 Prozent auf 186.600 zurückgegangen, wie jetzt veröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigten.
„Die öffentlichen Wohnzimmer der Republik dürfen nicht verschwinden“, warnt Zöllick. Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig die gastgewerblichen Betriebe als Orte des Zusammenkommens und der Kommunikation für die Gesellschaft seien. Eine Steuererhöhung hätte fatale Folgen. „Nur mit den sieben Prozent ist es gelungen, die explodierenden Kosten bei Energie, Lebensmitteln und Personal zumindest teilweise aufzufangen“, so Zöllick.