Verlustreiches Jahr für Badischen Winzerkeller
Der Badische Winzerkeller hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatz von rund 38,1 Millionen Euro abgeschlossen, das entspricht einem Rückgang um 7,4 Prozent. Deutlich stärker – um 15 Prozent – ging der Absatz zurück. Damit konnte der Durchschnittserlös pro Liter um 19 Cent auf 2,67 Euro gesteigert werden. Neben der demografischen Entwicklung und einem veränderten Konsumverhalten führt die Winzergenossenschaft das Minus auf die krisenbedingt hohe Preissensibilität und Kaufzurückhaltung der Verbraucher zurück.
Unterschiedlich stellt sich das Bild auch in den verschiedenen Vertriebsschienen dar: Im Discount gingen die Absätze und Umsätze aufgrund der fehlenden Rohstoffverfügbarkeit deutlich zurück, im Lebensmitteleinzelhandel konnte das Vorjahresniveau fast gehalten werden, im Bereich Fachhandel und Gastronomie wurden bei wachsenden Durchschnittserlösen die Umsätze dagegen ausgebaut. Nach wie vor liegt der Schwerpunkt der Aktivitäten jedoch in den Bereichen LEH und Discount mit über 80 Prozent Anteil am Gesamterlös des Badischen Winzerkellers.
Auch die Marken der Genossenschaft entwickelten sich 2022 unterschiedlich. So wuchs die überarbeitete Marke Martin Schongauer im Umsatz um 7 Prozent und damit zweistellig besser als die Herkunft Deutschland in der Kategorie Wein. Die Gosch-Linie konnte im vergangenen Jahr erneut deutlich zulegen und erreichte einen Umsatzzuwachs von 19 Prozent.
Im Rahmen seiner veränderten Portfolio-Strategie hat der Badische Winzerkeller bereits mehr als 500 Artikel aus dem Sortiment gestrichen. Dies führte auch 2022 zu Absatzrückgängen, jedoch zugleich zu einer Verbesserung der Ergebnisse auf Artikelebene.
Als „nicht zufriedenstellend“ stuft das Management weiterhin die Ertragslage des Unternehmens ein. Trotz weiterer Kostensenkungen hätten sich die Folgen des Ukraine-Kriegs weiter belastend auf das Betriebsergebnis ausgewirkt, heißt es. Für 2023 prognostiziert der Badische Winzerkeller einen Absatz und Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres.