Die Schörghuber Unternehmensgruppe geht aufgrund der Corona-Pandemie für das Geschäftsjahr 2020 von einem spürbaren Einbruch von Umsatz und Ergebnis aus, gibt das Unternehmen anlässlich der Vorstellung der 2019er-Bilanz bekannt. Es sei aber unter anderem durch ein unmittelbar zu Krisenbeginn umgesetztes rigides Kosten- und Liquiditätsmanagement gelungen, das Geschäft der Gruppe im Kern zu verteidigen. Und das trotz wirtschaftlicher Einbußen etwa infolge von Mietausfällen bei der Bayerischen Hausbau, von Absatzrückgängen in der Gastronomie und im Export der Paulaner Brauerei Gruppe oder der vorübergehenden Stilllegung von zwölf der 14 Hotels der Arabella Hospitality. Dieser Erfolg ist nach Ansicht von Finanzvorstand Dr. Hermann Brandstetter auch dem Digitalisierungsgrad der Gruppe zuzuschreiben.

Die Schörghuber Unternehmensgruppe konnte 2019 ein solides Finanzpolster aufbauen, von dem sie nun in der Krise profitiert. „Durch die hervorragende Teamleistung haben wir uns eine gute Ausgangsposition geschaffen, um uns unter aktuell schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfolgreich zu behaupten und unsere ehrgeizigen Wachstumspläne weiter zu verfolgen“, sagt Nico Nusmeier, der seit 1. Juli 2019 als Vorsitzender des Vorstandes an der Spitze der Gruppe steht.
Der von den drei Unternehmensbereichen Bauen & Immobilien, Hotel und Seafood erwirtschaftete Umsatz ging zwar auf 743,8 Millionen Euro (Vorjahr: 771,3 Millionen Euro) zurück, das Ergebnis wurde jedoch auf 329,2 Millionen Euro (Vorjahr: 304,7 Millionen Euro) ausgebaut. Dabei liegt die Eigenkapitalquote bei 47,7 Prozent (Vorjahr: 45,1 Prozent).


Der Bereich Getränke wird extra bilanziert. Die Paulaner Brauerei Gruppe konnte 2019 ihr Absatzvolumen um 1,2 Prozent auf 8,2 Millionen Hektoliter (inklusive alkoholfreie Erfrischungsgetränke, Lohnproduktion und Handelsware) steigern. Der Umsatz verbesserte sich auf 701,7 Millionen Euro (Vorjahr: 690,7 Millionen Euro), das Ergebnis betrug 31,1 Millionen Euro (Vorjahr: 27,5 Millionen Euro). Zu dieser positiven Entwicklung haben laut Unternehmen neben den durchgeführten Preiserhöhungen im Inland vor allem Absatzsteigerungen bei den Marken Mönchshof, Chiemseer, Fürstenberg und Paulaner Spezi beigetragen. Mönchshof setzte seinen Wachstumskurs weiter fort und steigerte seinen Absatz 2019 um 8,1 Prozent (wir berichteten). Die Hellbiermarke Chiemseer legte beim Absatz um 11,8 Prozent auf 160.000 Hektoliter zu.
Der Absatz im Inland stagnierte auf 4,7 Millionen Hektoliter Bier – einschließlich alkoholfreiem Bier und Biermischgetränken, im Ausland wurden 1,3 Millionen Hektoliter abgesetzt. Dies entspricht einem Plus von 0,7 Prozent. Das Wachstum sei vor allem den gesteigerten Exporten nach Russland, Spanien und China zuzurechnen, heißt es. Der Anteil der Marke Paulaner am Export lag bei rund einer Million Hektoliter.

Über die Paulaner Brauerei Gruppe
Die im Joint Venture mit Heineken International B.V. geführte Paulaner Brauerei Gruppe fungiert als Stammhauskonzern des Unternehmensbereiches Getränke. Sie hält eine hundertprozentige Beteiligung an der Fürstlich Fürstenbergischen Brauerei, an der Privatbrauerei Hoepfner und an der Privat-Brauerei Schmucker sowie 63,8 Prozent an der börsennotierten Kulmbacher Brauerei und ist Markführer in ihren Kernmärkten Bayern und Baden-Württemberg.
Über die Schörghuber Unternehmensgruppe
Die 1954 gegründete und familiengeführte Schörghuber Unternehmensgruppe mit Sitz in München ist auf den Geschäftsfeldern Bauen & Immobilien, Getränke (Paulaner Brauerei Gruppe), Hotel sowie Seafood national und international tätig. Die Bayerische Hausbau, in der die Immobilien- und Bauträgeraktivitäten der Schörghuber Unternehmensgruppe zusammengefasst sind, ist eines der großen Immobilienunternehmen in Deutschland. Mit einem Immobilienportfolio im Wert von rund 3,1 Milliarden Euro nimmt sie nicht zuletzt in ihrem Stammmarkt München eine Spitzenposition ein.
Der Unternehmensbereich Hotel mit der Führungsgesellschaft Arabella Hospitality betreibt 14 Häuser in Deutschland, der Schweiz und auf Mallorca. Das Management der Hotels obliegt Marriott International. Die in der Productos del Mar Ventisqueros zusammengefasste Lachszucht und -verarbeitung in Chile komplettiert als vierter Unternehmensbereich Seafood die Geschäftsfelder der Schörghuber Gruppe. Mehr als 5.300 Mitarbeiter sind für das Unternehmen tätig, davon über 2.500 bei der Paulaner Brauerei Gruppe.