Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) stuft die Branchenentwicklung 2023 kurz vor Jahresende als „desaströs“ ein. Zwar stieg, laut aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamts, der Gesamtabsatz im Oktober leicht – um drei Prozent – auf rund 6,47 Millionen Hektoliter, im Inlandsgeschäft sogar um 5,6 Prozent; gegenüber 2019 stehe aber immer noch ein Minus von 9,7 Prozent in der Bilanz, weil die Oktoberergebnisse der letzten drei Jahre alle deutlich negativ ausgefallen seien, kommentiert der DBB die Statistik. Kumuliert fehlten damit beim Gesamtabsatz gegenüber 2019 7,2 Millionen Hektoliter oder 9,1 Prozent. Davon entfallen 5,6 Millionen Hektoliter auf den hiesigen Markt, was einem Rückgang von 8,7 Prozent entspricht.
Mit Blick auf diesen Mehr-Jahres-Vergleich zieht der Deutsche Brauer-Bund eine vernichtende Bilanz für 2023: Der hohe Anteil des Jahres an den Verlusten zeige, wie schlecht die Situation wirklich sei – da 2023 weder Lockdowns noch andere Restriktionen in die Bilanz eingingen.
Eine positive Entwicklung nahmen im Oktober 2023 indessen die Biermischgetränke. Ihr Absatz wuchs um 14,6 Prozent auf 243.150 Hektoliter.
Exporte in Drittländer drücken Bilanz
Deutlich schlechter als der Gesamtabsatz der deutschen Brauereien im Oktober 2023 sahen die Exporte aus: Während die Ausfuhren in EU-Länder immerhin um 2,1 Prozent auf 522.205 Hektoliter stiegen, brachen die Lieferungen in Drittländer um 18,4 Prozent regelrecht ein – auf nunmehr 494.917 Hektoliter.
Sehr uneinheitlich trugen die Brauereien in den verschiedenen Bundesländer zu der Entwicklung bei: Für das dünne Plus im Oktober sorgten offensichtlich vor allem die Brauereien in den beiden größten Lieferländern Bayern und Nordrhein-Westfalen, die zusammen für 55 Prozent des Gesamtabsatzes stehen. In Bayern stiegen die abgesetzten Biermengen im Oktober um 5,8 Prozent, in NRW sogar um 14,4 Prozent.
Einen hohen prozentualen Zuwachs erzielten die Hersteller in Mecklenburg-Vorpommern mit +15,9 Prozent. Darüber hinaus schrieb nur noch Sachsen – mit +2,7 Prozent – im Oktober schwarze Zahlen. In unterschiedlichem Maße negativ sah es für die übrigen Länder aus: Für die Brauer in Baden-Württemberg hielt sich der Absatz mit -1,0 Prozent beinahe stabil, ebenso für Rheinland-Pfalz/Saarland mit -1,2 Prozent.
Schleswig-Holstein/Hamburg verloren 4,1 Prozent, für Berlin/Brandenburg ging es um 6,0 Prozent abwärts. In absteigender Reihe folgen die Betriebe in Sachsen-Anhalt (-6,7 Prozent), Hessen (-12,3 Prozent) und Niedersachsen/Bremen (-15,0 Prozent). Das Schlusslicht bildete mit -16,5 Prozent Thüringen.
In den Zahlen des Statistischen Bundesamts sind alkoholfreie Biere und Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union eingeführte Bier nicht enthalten.