Die Kulmbacher Brauerei AG meldete den Aktionären auf ihrer wegen Corona virtuell stattfindenden Hauptversammlung das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2019. Wie Getränke News bereits im März berichtete, erzielte das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 0,5 Prozent auf rund 233 Millionen Euro. Das EBIT lag bei 12,6 Millionen Euro (Vorjahr 9,7 Millionen Euro). Die Kulmbacher Brauerei AG schließt das Geschäftsjahr 2019 mit einem Konzernergebnis in Höhe von 8,4 Millionen Euro (Vorjahr: 9,3 Millionen Euro) ab. Das Eigenkapital ist von 78,8 Millionen Euro auf 80,8 Millionen Euro angewachsen.
Der Getränkeabsatz der Gruppe ging um 0,5 Prozent auf 3,32 Millionen Hektoliter (einschließlich der Handelsgetränke, ohne Lohnfertigungsmengen) zurück. Der Absatz der Bier-Eigenmarken wurde jedoch um 1,1 Prozent ausgebaut. „Einen wesentlichen Anteil an diesem Ergebnis haben unsere Innovationskraft und Vertriebsstärke, die Beliebtheit unserer Marken und deren Stellung im Markt “, so Markus Stodden, Sprecher des Vorstands der Kulmbacher Brauerei AG, via Internet zu den Aktionären. Die Kulmbacher Brauerei sei im Segment der Bügelverschlussflasche mit einem Marktanteil von knapp 30 Prozent und einem Wachstum von 6,6 Prozent Deutschlands bedeutendster und am stärksten wachsender Brauer, erklärt Stodden.
Mönchshof wächst weiter
Die Spezialitätenmarke Mönchshof konnte um acht Prozent auf über 960.000 Hektoliter zulegen und wird 2020 wohl die Eine-Million-Hektoliter-Grenze überschreiten. Kapuziner Weißbier hat laut Unternehmen mit einem Absatzplus von 2,5 Prozent seine marktführende Position in Nordbayern weiter ausgebaut. Neben dem beliebten Mönchshof Natur Radler habe die 2019 eingeführte alkoholfreie Natur Radler Variante die Verbraucher geradezu begeistert. „In Summe konnten die Biermischgetränke der Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft um 7,6 Prozent wachsen“, so Stodden. „Die alkoholfreien Biere der Brauerei haben um 9,7 Prozent ebenfalls überproportional zugelegt. Wir führen diese erfreuliche Entwicklung vor allem darauf zurück, dass wir die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der Verbraucher schon sehr früh erkannt haben“, sagt Stodden. Beim Pils habe man trotz einer durchgeführten Preiserhöhung die Marktstellung ausgebaut.
Zentrale Bausteine für den positiven Geschäftsverlauf 2019 sind laut Stodden auch die Regional- und Spezialitätenstrategie an den Standorten in Kulmbach, Würzburg, Hof, Plauen-Neuensalz und Bad Brambach (Mineralbrunnen) sowie die optimierten Produktionsprozesse und die enge Zusammenarbeit mit Konsumenten bei der Produktentwicklung.
Positives Ergebnis erwartet
Die Kulmbacher Brauerei rechnet für das Geschäftsjahr 2020 trotz eines Umsatzrückgangs mit einem positiven Ergebnis. Die gesteckten Ziele seien jedoch stark von externen Faktoren wie der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie oder den sich veränderten Marktgegebenheiten abhängig. „Durch die geschlossene Gastronomie und den Ausfall von Großveranstaltungen sind verkaufsstarke Absatzmöglichkeiten weggefallen. Mit deutlichen Umsatzeinbußen müssen wir auch in den Hauptexportländern Italien und China rechnen“, sagt Stodden. In der Vertriebsschiene Handel verzeichne die Brauerei in diesem Jahr bislang sehr gute Absatzzuwächse.
Aufsichtsrat neu formiert
Mit Ende der Hauptversammlung endete auch die Amtsperiode des bisherigen Aufsichtsrats. Die Hauptversammlung wählte Dr. Hermann Brandstetter (CFO der Schörghuber Stiftung & Co Holding KG), Hans Albert Ruckdeschel (Geschäftsführer der Ireks GmbH), Dr. Jörg Lehmann (CEO der Paulaner Brauerei Gruppe) und Stefan Fischbach (Mitglied der Geschäftsführung der Paulaner Brauerei Gruppe) in das neue Gremium. In der konstituierenden Sitzung des neuen Aufsichtsrats wurde Dr. Hermann Brandstetter zum neuen Vorsitzenden und Hans Albert Ruckdeschel zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Dr. Klaus Naeve (bis Mitte 2019 Vorstandsvorsitzender der Schörghuber Unternehmensgruppe) ist aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.
