Das Hofbrauhaus Wolters und die Privatbrauerei Wittingen werden seit heute früh um 6 Uhr für 24 Stunden bestreikt. Nach einer kurzen Warnstreikwelle in der letzten Woche, in der die Beschäftigten die Arbeit nicht nur bei Wolters und Wittinger, sondern auch beim Einbecker Brauhaus für zwei Stunden niederlegten, folgt nun ein totaler Stopp für 24 Stunden in zwei der drei Brauereien.
Die Arbeitgeber mögen vor der nächsten Verhandlungsrunde über einen neuen Entgelttarifvertrag verstehen, was bei gescheiterten Verhandlungen droht, erklärt Katja Derer, Geschäftsführerin der NGG Region Süd-Ost-Niedersachsen-Harz. „Arbeitskampf ist kein Spaß, für niemanden, sondern ist unberechenbar und betriebswirtschaftlich mit Risiken verbunden. Wir erwarten ein deutlich nachgebessertes Angebot mit einer ordentlichen Lohnerhöhung, und diese zügig“, sagt Derer. Sollte die nächste Verhandlungsrunde am 27. September zu keinem Ergebnis führen, drohen unbefristete Streiks. Ob auch die Einbecker Brauerei davor noch mit einem Warnstreik zu rechnen hat, lässt Derer offen.
Die Gewerkschaft NGG fordert für die 350 Beschäftigten in den niedersächsischen Brauereien eine deutliche und schnelle Erhöhung der Löhne und Gehälter. Die letzte Erhöhung erfolgte im Juli 2022. Die ersten drei Verhandlungen im Juni, Juli und August endeten ergebnislos. Die Arbeitgeber boten zuletzt eine monatliche Zahlung der sog. Inflationsausgleichsprämie für 11 Monate und eine daran anschließende Lohnerhöhung um 140 Euro ab August 2024 an.