Mit der Brancheninitiative „Klimaneutralität 2030“ will die deutsche Mineralbrunnenbranche ihr Engagement für den Klimaschutz weiter ausbauen. Bis spätestens 2030 soll die gesamte Prozesskette klimaneutral gestellt werden. Mit der Initiative begleiten der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) und die Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) die Branche auf dem Weg in die Klimaneutralität.
„Für die Mineralbrunnenbranche und das Naturprodukt Mineralwasser bedeutet aktiver Klimaschutz zugleich Schutz der Ressource Wasser und eine Investition in die Zukunft“, betonte der VDM-Vorsitzende Dr. Karl Tack bei der Auftaktpressekonferenz zu der Initiative. Ziel sei, dass nicht nur einzelne Unternehmen, sondern die gesamte Mineralbrunnenbranche den Weg in die Klimaneutralität bis 2030 beschreite.
Scopes 1 bis 3 im Fokus
„Im Mittelpunkt der Initiative stehen die effektive Vermeidung und Verringerung von Treibhausgasemissionen sowie der vollständige Ausgleich der verbleibenden Emissionen entlang der gesamten Prozesskette“, erklärt VDM-Geschäftsführer Udo Kremer die Ziele. Um dies zu erreichen, sollen die Scopes 1 bis 3 entsprechend dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol vollumfänglich berücksichtigt werden.
Neben der Vermeidung der direkten Emissionen, die aus der Gewinnung und Abfüllung des Naturprodukts Mineralwasser resultieren (Scope 1), stehen insbesondere die Umstellung des Betriebs auf die Nutzung erneuerbarer Energien (Scope 2) sowie eine möglichst weitgehende Reduktion der Emissionen in den vor- und nachgelagerten Prozessen wie Verpackung und Transport (Scope 3) im Fokus. Die verbleibenden, unvermeidbaren CO2-Emissionen sollen durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden.
Einheitliche Ziele definiert
Im Laufe dieses Jahres will der VDM die konkrete Roadmap sowie einen Branchenleitfaden erarbeiten, in dem einheitliche Kriterien und Zwischenziele für die Branche definiert sowie spezifische Maßnahmen und Handlungsempfehlungen beschrieben werden. Rahmenverträge mit Kompensationsanbietern seien bereits abgeschlossen worden, so der VDM.
Auf dem Weg in die Klimaneutralität unterstützt die Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) die Brunnenbranche. Bis spätestens 2030 soll das gesamte GDB-Pool-Mehrwegsystem schrittweise in die Klimaneutralität überführt werden. „Mit mehr als 40 Prozent Marktanteil bei Verpackungen im Mineralwassermarkt und über 70 Prozent bei Mehrwegflaschen können wir einen effektiven Beitrag zur Klimaschutzinitiative der Branche leisten“, erklärt GDB-Vorstandsvorsitzender Markus Wolff. Darüber hinaus werde die GDB in den kommenden Jahren sukzessive verbundene Unternehmensteile wie das Petcycle-Kreislaufsystem sowie weitere Teile des Lieferprogramms in die Klimaneutralität überführen.
GDB-Mehrwegpools bis 2030 klimaneutral
Das Ziel der klimaneutralen Mehrwegpools erreicht die GDB, indem bereits im vergangenen Jahr alle neuen Poolflaschen und seit Beginn des laufenden Geschäftsjahres alle neuen Pool-Mehrwegflaschen und -kästen klimaneutral an die Mineralbrunnenbetriebe geliefert werden. „Im Zuge des laufenden qualitätssichernden Austauschs von Mehrwegflaschen und -kästen steigt so der Anteil der klimaneutralen Flaschen pro Jahr um durchschnittlich rund zehn Prozent. Spätestens 2030 sind die Mehrwegpools dann vollständig klimaneutral“, erläutert Wolff.
Erste Teilziele hat die GDB bereits erreicht. Die 2018 auf den Markt gekommenen N-Gebinde aus Glas werden der erste vollständig klimaneutrale Pool im Mehrwegsystem der GDB sein. Hier wird jetzt die Möglichkeit genutzt, die bereits angefallenen CO2-Emissionen für die Produktion von Flaschen und Kästen rückwirkend auszugleichen.