2018 wurden weltweit rund 1,9 Milliarden Hektoliter Bier ausgestoßen; das entspricht einem Minus von 1,9 Prozent. In den verschiedenen Ländern entwickelte sich der Markt allerdings recht unterschiedlich. Das geht aus dem gerade veröffentlichten Hopfenbericht von Joh. Barth & Sohn, Nürnberg, hervor. Seit dem Zweiten Weltkrieg sei der Weltbierausstoß nicht mehr so stark zurückgegangen wie 2018 im Vergleich zum Vorjahr, betont der geschäftsführende Gesellschafter Stephan Barth.
Hauptursache ist den Daten zufolge der Rückgang in China um knapp 60 Millionen Hektoliter. In Europa hingegen war ein Zuwachs um rund zwei Prozent zu verzeichnen, in Amerika stieg die Menge um ein Prozent und in Afrika um fast zwei Prozent. Die Liste der größten Biernationen wird unverändert von China angeführt – gefolgt von den USA, Brasilien, Mexiko und Deutschland. „Auf diese fünf Länder entfallen rund 950 Millionen Hektoliter, also rund die Hälfte der Weltbierproduktion“, fasst Barth zusammen.
Eine starke Ballung ist auch bei den Herstellern festzustellen. So stehen die größten 40 Brauereigruppen für fast 90 Prozent der Weltbierproduktion. Rund 60 Prozent entfallen laut dem Barth-Bericht auf lediglich fünf Konzerne: AB InBev (Belgien), Heineken (Niederlande), China Res. Snow Breweries (China), Carlsberg (Dänemark) und Molson Coors (USA/Kanada).
Die sieben deutschen Brauereigruppen unter den Top 40 weltweit haben einen Marktanteil von 2,7 Prozent. Dazu gehören Radeberger auf Platz 21, die TCB-Beteiligungsgesellschaft (26), Oettinger (27), Bitburger (30), Krombacher (31), Paulaner (32) und Warsteiner (37).
Bierproduktion sinkt, Hopfennachfrage steigt
Von uneinheitlichen Entwicklungen ist laut Stephan Barth auch der weltweite Hopfenmarkt geprägt. Einerseits sei die Anbaufläche mit rund 60.400 Hektar so groß wie seit 1997 nicht mehr. Gleichzeitig fielen aber Erträge und Alphawerte leicht unterdurchschnittlich aus. Dieser negativen Entwicklung stehe eine steigende Hopfennachfrage gegenüber, da weniger gehopfte Mainstreamvarianten an stark gehopfte Biere Marktanteile abgäben. Der Alphabedarf steige dadurch auf bisher nicht gekannte Höhen, obwohl die Weltbierproduktion seit dem Braujahr 2014 rückläufig sei.
Was die Erzeuger angeht, dominieren Stephan Barth zufolge Deutschland und die USA mit insgesamt 72 Prozent Marktanteil an der Hopfenanbaufläche den Weltmarkt in noch höherem Maße als bisher. Die wachsende Dominanz der USA zeige sich dabei sowohl in der Anbaufläche als auch in der Vielfalt der kultivierten Hopfensorten: Ihre Anzahl ist inzwischen auf 87 gestiegen.
Über Joh. Barth & Sohn
Bereits 1794 gegründet, ist Joh. Barth & Sohn heute in Deutschland Marktführer im Bereich Hopfenhandel und -verarbeitung. Nachdem sich die Geschäftsaktivitäten ursprünglich auf den Hopfenhandel konzentrierten, wurde die Hopfenverarbeitung ab den 1960er Jahren das zweite Hauptgeschäftsfeld des Unternehmens. Auch weltweit ist Barth & Sohn der führende Dienstleister rund um den Hopfen.