Der Cider-Trend setzt sich weiter fort: Laut Global Data wächst die Kategorie über die letzten fünf Jahre betrachtet weltweit stärker als alle anderen Segmente des Markts für alkoholische Getränke. Großbritannien und Irland sind nach wie vor führend. In beiden Ländern wurden 2019 pro Kopf durchschnittlich 14 Liter Cider getrunken. Auch beim Absatzvolumen liegt Großbritannien mit weitem Abstand vorn, gefolgt von Südafrika, den USA und Australien. Wachstumstreiber sind neue Märkte in Ost- und Südeuropa.
Bei den Sorten behauptet sich ganz klassisch Apfel-Cider, der 78 Prozent des globalen Cider-Absatzes ausmacht. Doch Flavoured Ciders legten in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 12 Prozent zu und erweisen sich damit vermehrt als Impulsgeber. Unter ihnen sind Beerenfrüchte die beliebteste Sorte.
Apfelwein in Deutschland der Favorit
Cider und andere apfelweinhaltige Getränke sind auch hierzulande in der Angebotspalette der Apfel- und Fruchtweinhersteller das Produktsegment mit dem stärksten Wachstum. Laut der Statistik des Branchenverbands VdFw stieg ihr Inlandsabsatz 2019 insgesamt um 12,1 Prozent auf 12,4 Millionen Liter. Typisch für den deutschen Markt und stärkstes Branchenprodukt bleibt allerdings weiterhin Apfelwein.
Der Klassiker erzielte 2019 einen Inlandsabsatz von 45,3 Millionen Litern und trug damit über 43 Prozent zum Jahresergebnis der Apfel- und Fruchtweinhersteller bei. Insgesamt erzielte die Branche laut VdFw 2019 einen Inlandsabsatz von 104,7 Millionen Litern, der Umsatz lag bei 112 Millionen Euro. Erfasst werden Apfelwein, Fruchtwein, Cider und andere apfel- und fruchtweinbasierte Getränke.
Bezeichnung „Cider“ nicht klar gesetzlich geregelt
Absatzzahlen zu Cider für den deutschen Markt sind dabei nur schwer zu greifen, da die Verwendung der Produktbezeichnung noch nicht klar gesetzlich geregelt ist. Wie der Verband erläutert, ist Cider eine international übliche Bezeichnung für alkoholhaltige Getränke auf Apfelbasis. In Europa werden unter dem Begriff sehr unterschiedliche Getränke hergestellt und vertrieben.
Im Cider-Mutterland Großbritannien versteht man darunter traditionell einen mit Kohlensäure versetzten, häufig deutlich restsüßen Apfelwein, der meist unter Wasser- und Zuckerzusatz hergestellt wird. Die meisten Cider, die in Deutschland auf dem Markt sind, werden als apfelweinhaltige Getränke deklariert. Möglich ist aber auch, einen Cider als fruchtweinhaltiges Getränk zu deklarieren, das dann gar keine Äpfel enthalten muss. „Der VdFw sieht den Bedarf, das Verständnis des Begriffs Cider zu vereinheitlichen und Mindestanforderungen festzulegen“, fordert daher VdFw-Geschäftsführer Klaus Heitlinger.
Der Verband hat hierzu eine Definition entwickelt, die sich am allgemeinen Marktverständnis orientiert, wonach ein Cider immer ein Erzeugnis mehrheitlich aus Äpfeln sein muss. Der Alkoholgehalt sollte dem Entwurf zufolge zwischen 1,2 und 8,5 Volumenprozent liegen.