Die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg) hält nichts von einer Abgabe auf Süßgetränke. In einer Pressemitteilung widerspricht der Verband einer aktuellen Forderung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), die das Thema wieder verstärkt in die Öffentlichkeit bringt. Die wafg habe immer wieder darauf hingewiesen, dass eine solche einseitige Diskussion keinen zielführenden Beitrag leiste, um die eigentlichen gesundheitspolitischen Fragen sinnvoll anzugehen, unterstreicht die Branchenvertretung.
Die Verbraucherschützer vertreten in ihrem Anliegen den Standpunkt, die Zuckerreduktion schreite in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern, insbesondere Großbritannien, zu langsam voran. Es werde dabei aber nicht kommuniziert, dass Süßstoffe dort nicht in die Abgabe einbezogen seien. Der vzbv hingegen will laut wafg nicht nur zuckerhaltige, sondern auch kalorienreduzierte Süßgetränke über eine gleichzeitig erhobene Abgabe auf Süßstoffe in die Maßnahme einbeziehen, die faktisch wie eine Verbrauchssteuer wirkt. Ziel sei, das „geschmackliche Süßlevel“ zu senken.
Eine solche „umfassende Geschmackssteuerung“ sei schon deshalb nicht nachvollziehbar, da bereits eine breite Vielfalt an kalorienreduzierten alkoholfreien Getränken am Markt angeboten werde. Weiterhin kritisiert die wafg, dass der vzbv die Bemühungen der Branche, die im Rahmen der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie geleistet werden, offenbar ignoriert. Die wafg weist damit auch die Einschätzung des vzbv zurück, Selbstverpflichtungen seien nicht wirksam.
Und noch einen Einwand hat die wafg gegen das Betreiben der Verbraucherschützer: Nur ein geringer Anteil der Kalorien werde über Süßgetränke aufgenommen. Es sei bislang nicht nachgewiesen, dass Steuern oder Abgaben tatsächlich die gesundheitliche Situation in der Bevölkerung nachhaltig verbessern könnten.