Mit der Übernahme der Heidelberger Brauerei durch die Weldebräu aus dem benachbarten Plankstadt bleibt ein Stück Braukultur in Heidelberg erhalten. Durch die Weiterführung der Braustätte soll der Bestand der einzigen und letzten Heidelberger Brauerei gesichert werden. Welde-Chef Max Spielmann (35) werde nun auch Geschäftsführer in Heidelberg, die übrigen personellen Strukturen sollen vorerst bestehen bleiben. Michael Mack (69), der bisherige Inhaber und Geschäftsführer, stehe Spielmann noch beratend zur Seite, heißt es. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Für die 25.000 Hektoliter große Brauerei in Heidelberg plant Spielmann eine „Aroma-Hopfen-Offensive“. Er will die Rezeptur der Biere verändern. „Ich strebe für alle Brauprozesse, auch in Heidelberg, die Verwendung von hochwertigem Aroma-Hopfen an, den wir für Welde aus der Region um Tettnang am Bodensee und aus der Hallertau beziehen.“ Der Einsatz von Aroma-Hopfen sei das Ziel für die für die ersten 100 Tage und ein herausfordernder Transformationsprozess, erklärt Spielmann.
Mit dem Verkauf will Michael Mack, der die Brauerei 2005 übernommen hatte, den Betrieb in eine gute, regionale und mittelständische Zukunft führen. „Meine Kinder haben zuvor klar signalisiert, dass sie ihre Zukunft nicht in der Brauerei sehen“, sagt Mack. Da ihm die Unternehmenskultur der Weldbräu und die Brauphilosophie von Max Spielmann gefallen, habe er ihm seine Brauerei zum Kauf angeboten, erklärt Mack.
Spielmann sieht großes Potenzial: „Heidelberg ist heute wieder eine aufstrebende, eine junge und agile Wissenschaftsstadt mitten in Europa. Wenn es gelingt, dieses Lebensgefühl mit den Bieren der Heidelberger Brauerei neu aufleben zu lassen, dann kann die Zukunft nur gut werden.“