Oetker erzielt 12 Prozent mehr Umsatz
Die Oetker-Gruppe meldet für das Geschäftsjahr 2022 einen Nettoumsatz von 6,5 Milliarden Euro und damit im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum um 11,6 Prozent. Dank hohem Kostenbewusstsein sei es gelungen den Herausforderungen Stand zu halten, die infolge des Krieges in der Ukraine entstanden seien, kommentiert Dr. Albert Christmann, persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG, die heute veröffentlichten Zahlen.
Der Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke erreichte bei der Oetker-Gruppe ein deutliches Umsatzplus von 14,6 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro (wir berichteten bereits im Januar). Die Investitionen der Radeberger Gruppe summierten sich auf 65 Millionen Euro. Ein Großteil der Investitionen betraf den Standort Radeberg. Hier seien neben technischen Anlageinvestitionen auch entsprechende Gebäudeinvestitionen getätigt worden. Darüber hinaus habe es weitere standortspezifische Veränderungen zur Optimierung von Produktions- und Logistikprozessen gegeben, wie zum Beispiel am Brauereistandort Dortmund, wo eine neue Dosenabfüllanlage installiert worden sei, heißt es.
Kapazitätsabbau in Frankfurt und Köln
Im Herbst 2022 hat die Radeberger Gruppe die Schließung des Binding-Brauereistandorts in Frankfurt am Main und die Verlagerung der dortigen Produktions- und Abfüllmengen auf andere Brauereistandorte der Gruppe beschlossen. Damit stelle sich die Radeberger Gruppe auf einen durch strukturelle Veränderungen langfristig weiter rückläufigen Biermarkt ein, so das Unternehmen. Bereits im Jahr 2021 wurde die Verlagerung der Produktion und Abfüllung von dem Köln-Mülheimer Brauereistandort zur Cölner Hofbräu Früh, mit der seit 2019 eine strategische Partnerschaft besteht, abgeschlossen. Infolgedessen kam es im abgelaufenen Geschäftsjahr zum Rückbau des Kölner Standorts.
Flaschenpost wird Online-Supermarkt
Der Oetker-Geschäftsbereich „weitere Interessen“ wachse dank dem Heimlieferdienst Flaschenpost, heißt es. Seit der erfolgreichen Integration von Durstexpress in der ersten Jahreshälfte 2021 vollziehe Flaschenpost die konsequente Transformation vom Getränkesofortlieferdienst zum vollständigen Online-Supermarkt. Inzwischen biete die Unternehmensgruppe an allen Standorten ein vollwertiges Supermarkt-Sortiment inklusive Frischwaren, Tiefkühlprodukten und Drogerieartikeln an. Flaschenpost nutze die Chancen des dynamischen Marktumfelds und partizipiere am Wachstum des Online-Lebensmittelhandels, meldet das Unternehmen.
Weitere Kosteneinsparungen geplant
Für das laufende Geschäftsjahr der gesamten Oetker-Gruppe äußert sich Dr. Albert Christmann vorsichtig optimistisch: „Unsere hohe Resilienz darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir nach wie vor mit signifikanten Kostensteigerungen in nahezu allen betrieblichen Bereichen, vor allem aber auf der Beschaffungs- und Lohnseite, zu kämpfen haben. Dies zwingt uns zu massiven Maßnahmen zur Kosteneinsparung, die uns wahrscheinlich noch in den kommenden beiden Jahren begleiten werden.“
Christmann ist zuversichtlich, dass die Herausforderungen gemeinsam im Gruppenverbund nicht nur gelöst, sondern sich hieraus ergebenden Opportunitäten auch beherzt ergriffeb werden. „Dazu gehören die Nutzung der sich ergebenden Marktchancen wie auch das Vorantreiben der digitalen Transformation unserer Unternehmen. Am Ende werden wir gestärkt aus diesen Krisenzeiten hervorgehen.“


