Neumarkter Lammsbräu meldet beim Bio-Bier ein Absatzminus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2023 wurden 86.000 Hektoliter abgesetzt, der Absatz von alkoholfreien Bio-Getränken ging um 5 Prozent auf 154.000 Hektoliter zurück. Insgesamt setzte die Brauerei im vergangenen Jahr 239.000 Hektoliter Bio-Getränke ab. Bereits 2022 meldete die Brauerei ein Absatzminus von 3,7 Prozent im Vergleich zu 2021 (wir berichteten).
Trotz Absatzrückgängen bleib der Umsatz aufgrund von Preiserhöhungen weitgehend stabil. Die Brauerei erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 31,7 Millionen Euro (2022: 31,8 Millionen Euro). In herausfordernden Zeiten hätten viele Menschen hierzulande andere Prioritäten gesetzt und weniger Bio-Produtze gekauft, heißt es. „Bio-Gelegenheitskäufer hielten sich 2023 vermehrt zurück“, sagt Johannes Ehrnsperger, Inhaber und Geschäftsführer von Neumarkter Lammsbräu. Zugewinne abseits eines mittlerweile gefestigten Kerns an überzeugten Bio-Käufern seien auf dem deutschen Markt fast ausschließlich mit günstigerer Handelsware und im Discount zu erzielen gewesen.
„Als Bio-Pionier und 100-Prozent-Markenartikler sehen wir diese Gesamtsituation als Ansporn und Bestätigung zugleich“, sagt Ehrnsperger. Die Brauerei werde konsequent bei ihrer Linie bleiben und sich weiter auf ihre Stärken fokussieren. Eine wesentliche Stellschraube auch im Hinblick auf den Ressourceneinsatz und die damit verbundenen Kosten sei das Engagement für den Klimaschutz, der auch im letzten Jahr unter dem Schlagwort „Klimastrategie 2.0“ weiter vorangetrieben wurde.
„Wir setzen auf die aktive Reduktion der Emissionen vor Ort statt auf deren Kompensation anderswo. Deshalb kaufen wir seit 2021 keine CO2-Zertifikate mehr“, sagt Ehrnsperger. Die dafür in der Vergangenheit aufgewandten Mittel werden seitdem dem neuen Klimafonds zugeführt, der als zusätzlicher „Transformationsbooster“ wirken soll. Zusätzlich speise sich der Fonds u. a. auch aus Geldern aus der vorzeitigen Amortisation bereits getätigter Energieinvestitionen.