Krones kämpft mit hohen Kosten
Der Anlagenbauer Krones meldet für das erste Halbjahr 2019eine Umsatzsteigerung um 5,5 Prozent auf 1.889,3 Millionen Euro (Vorjahr: 1.790,8 Millionen Euro). Bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte lag das Wachstum bei 1,8 Prozent. Der Auftragseingang erhöhte sich um 1,2 Prozent auf 2.038,6 Millionen Euro. Bereinigt um Akquisitionseffekte stieg der Wert der Bestellungen in den ersten sechs Monaten 2019 um 0,4 Prozent. Die schwierigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen und Unwägbarkeiten wie der schwelende Handelskonflikt zwischen China und den USA hätten im ersten Halbjahr 2019 die Geschäfte von Krones zunehmend belastet, heißt es.
Hohe Kosten belasten Ertragskraft
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) ging im ersten Halbjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr von 112,7 Millionen Euro auf 47,9 Millionen Euro zurück. Die EBT-Marge verringerte sich von 6,3 Prozent auf 2,5 Prozent. Die Ertragskraft von Krones habe unter den hohen Kosten für Material und Personal gelitten. Darüber hinaus habe sich der Produktmix ungünstig auf das Ergebnis ausgewirkt. Besonders im zweiten Quartal 2019 lag der Umsatz von Produkten mit hoher eigener Wertschöpfung, wie beispielsweise Maschinen und Anlagen der Kunststofftechnik, niedriger als erwartet. Dies führte zu einer Unterauslastung in diesem Bereich. Ein weiterer wesentlicher Grund für das rückläufige Ergebnis sei, dass der Umsatz in Teilen des margenstarken After-Sales-Geschäfts im ersten Halbjahr 2019 über dem Vorjahr, aber unter Plan gelegen habe, heißt es. Unterm Strich erwirtschaftete Krones von Januar bis Juni 2019 ein Konzernergebnis von 33,3 Millionen Euro (Vorjahr: 76,9 Millionen Euro). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 1,06 Euro (Vorjahr: 2,45 Euro).
Ergebnisverbesserung erwartet
Der Vorstand habe weitere Maßnahmen ergriffen, um den Ergebnisbelastungen entgegenzuwirken. Hierzu zählten unter anderem ein Einstellungsstopp und Maßnahmen zur Senkung der Materialkosten. Auch schreite der Ausbau des Global Footprint gut voran. So sei beispielsweise das neue Werk in Ungarn voll im Zeit- und Kostenplan. Im Laufe dieses Jahres werde Krones dort die Produktion hochfahren und wie geplant ab 2020 durch das ungarische Werk positive Ergebniseffekte realisieren.
Krones erwartet, dass die Auslastung der Produktionskapazitäten sowie das margenstarke Servicegeschäft insbesondere im vierten Quartal steigen werden. Deshalb erwartet Krones, dass sich das Konzernergebnis im zweiten Halbjahr 2019 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 verbessert.
Insgesamt rechnet das Unternehmen für 2019 mit einem Wachstum von 3 Prozent. Die EBT-Marge soll bei rund 3 Prozent liegen. Für die dritte Zielgröße, das Working Capital im Verhältnis zum Umsatz, erwartet Krones 26 Prozent.
Strukturelle Veränderungen geplant
Die bislang initiierten strategischen Maßnahmen, wie die Preiserhöhungen und der bisherige Ausbau des Global Footprint, reichten nicht aus, um die angestrebten Ergebnisziele nachhaltig zu erreichen. Deshalb arbeite der Vorstand zurzeit an weiteren strukturellen Veränderungen zur nachhaltigen Stärkung der Ertragskraft, meldet das Unternehmen. Im Fokus stünden die Reduzierung von Komplexität, die schnelle Reaktion auf die Anforderungen des Marktes sowie eine neue Unternehmensorganisation.
Erst gestern meldete das Unternehmen das sofortige Ausscheiden des Finanzvorstands Michael Andersen. Die Aufgaben des Vorstandsressorts Finanzen werden bis zu dessen Nachbesetzung kommissarisch vom Vorstandsvorsitzenden Christoph Klenk wahrgenommen, heißt es.