Unter dem Motto „Beer & Dine“ haben der Deutsche Brauer-Bund (DBB) und der Parlamentskreis Braukultur in Berlin erstmals gemeinsam zu einem Abendempfang eingeladen. Der Parlamentskreis war 2022 von der oberfränkischen Bundestagsabgeordneten Lisa Badum (Grüne) gegründet worden und zählt mehr als 60 Mitglieder.
„Gerade kleine und mittelständische Brauereien brauchen eine Stimme im Parlament und Unterstützung aus dem Parlament“, sagte Badum in ihrer Rede und erinnerte an das schleppende Verfahren der Corona-Hilfen für Brauereigaststätten, das letztlich den Ausschlag gegeben habe zur Gründung dieses Parlamentskreises. Badum begrüßte, dass es anschließend in einer überparteilichen Initiative gelungen sei, die alte Biersteuermengenstaffel wieder herzustellen zugunsten kleinerer Brauereien – „ein wichtiger Schritt für eine Reihe von Betrieben in schwierigen Zeiten“.
Kritik an Billigangeboten des Handels
Kritik übte die Abgeordnete an Handelskonzernen, die „in Zeiten von Inflation und Kostensteigerung Billigangebote von zehn Euro pro Bierkasten machen und noch Grillgut oben drauflegen“. Dies sei genau das falsche Signal und passe nicht in die Zeit. „Wir unterstützen mehr regionale Wertschöpfung und mehr Wertschätzung für die Erzeugnisse“, so Badum. Sie appellierte an die Brauwirtschaft und deren Verbände, das umweltfreundliche Mehrwegsystem zu erhalten und zu stärken sowie auf klimafreundliche Energie zu setzen. Lisa Badum zeigte sich zuversichtlich, dass die Brauereien auch beim Übergang ins Zeitalter der Erneuerbaren Trendsetter sein werden.
Innovationskraft der Brauer gewürdigt
DBB-Präsident Dr. Jörg Lehmann würdigte die Innovationskraft der deutschen Brauwirtschaft, die gerade in Krisenzeiten erstaunliche Kräfte entwickelt habe. Der Brauer-Bund als Dachverband verstehe sich nicht nur als Stimme der Branche, sondern pflege auch intensive Kontakte zu Hobbybrauern und Sommeliers, betonte der Brauer-Präsident. „Dass das handwerkliche Brauen sich über Jahrhunderte so vielfältig entwickelt hat, ist das Verdienst von Brauerinnen und Brauern, die nicht nur ihr Wissen über Generationen weitergeben, sondern auch die Begeisterung für das Kulturgut Bier. Dabei werden sie unterstützt von der Bewegung der Biersommeliers, die von Jahr zu Jahr wächst“, so Lehmann.
Zur Veranstaltung
Zum Parlamentarischen Abend im „Braufactum“ am Berliner Hausvogteiplatz konnten der Brauer-Bund und der Parlamentskreis gemeinsam mehr als 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Verbänden und Medien begrüßen. Unter den Ehrengästen waren diesmal auch Brauer der Craftbier-Brauerei „Underwood“ aus Kiew, die mit ihren Bieren mittlerweile in vielen Ländern Europas präsent sind und ein einzigartiges Charity-Projekt für die Ukraine gestartet haben.