Die Rettung der pfälzischen Privatbrauerei Bischoff ist vorläufig gescheitert. Das Amtsgericht Kaiserslautern hat den bisherigen Sachwalter Dr. Jürgen Erbe von Schultze & Braun zum Insolvenzverwalter bestellt, der Geschäftsbetrieb am Firmensitz in Winnweiler wird zunächst kontrolliert heruntergefahren. Wie der Insolvenzverwalter heute mitteilt, hat ein potenzieller Investor für den Kauf des Grundstücks und die Übernahme der Brauerei sein Interesse kurzfristig zurückgezogen.
Die Brauerei hatte zuletzt versucht, die Insolvenz im Eigenverwaltungsverfahren abzuwenden. Dieses wurde nun auf Antrag der Geschäftsführung aufgehoben. Wie Erbe berichtet, hat die Brauerei ihre finanziellen Reserven in den letzten anderthalb Jahren in der Hoffnung auf eine Übernahme komplett aufgebraucht.
Einstieg eines Investors weiterhin möglich
Die Gründe, die Ende 2020 zum Insolvenzantrag führten, konnten laut Erbe im Eigenverwaltungsverfahren nicht nachhaltig beseitigt werden – auch aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie und die durch den Krieg in der Ukraine gestiegenen Energiepreise. Trotz der komplizierten Situation sei der Einstieg eines Investors weiterhin möglich, heißt es. „Wenn ein Investor frisches Kapital für die notwendigen Reparaturen zur Verfügung stellt und neue Aufträge mitbringt, kann die Produktion schnell wieder hochgefahren werden“, betont Dr. Sven Bischoff, geschäftsführender Gesellschafter der Privatbrauerei.
In der Eigenverwaltung war zunächst geplant, dass ein Investor das Grundstück kauft, auf dem unter anderem die Brauerei steht. Bischoff hätte diesen Teil des Grundstücks dann wiederum vom Investor zurückpachtet, um finanziellen Spielraum für eine Neuaufstellung zu gewinnen. Die übrigen Teile des Grundstücks hätte der Investor als Bauland erschlossen und verkauft. Im März 2022 hatten die Gläubiger einem entsprechenden Insolvenzplan zugestimmt. Kurz darauf zog sich der Investor jedoch zurück.