Die Bitburger Braugruppe und der Aachener Fruchtzubereitung-, Konfitüren- und Süßwarenhersteller Zentis wollen ein Joint Venture gründen. Beim Bundeskartellamt wurde am 14. August ein gemeinsames Unternehmen zum „Vertrieb von getreide- und nussbasierten insbesondere haferbasierten Grundstoffen zur Herstellung von Milchersatzprodukten“ angemeldet. Sitz des Unternehmens soll in Rheinland-Pfalz sein.
Auf Nachfrage von Getränke News will die Bitburger Braugruppe das laufende Fusionskontrollverfahren des Kartellamtes zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren. Nach Abschluss des Verfahrens wolle man umfassend über das Vorhaben informieren, heißt es. Branchenkenner gehen davon aus, dass sich das Fusionsvorhaben als unproblematisch erweist und das Kartellamt den Zusammenschluss vor Ablauf der Monatsfrist formlos freigibt.
Klar ist: Die beiden Familienunternehmen Zentis und Bitburger stellen sich in Zukunft breiter auf und wollen ihre Produktionsanlagen auch für andere Herstellungsprozesse nutzen. Dafür wurde in jüngster Zeit in beiden Häusern bereits ein B2B-Geschäft aufgebaut. So bietet Zentis – neben Fruchtzubereitungen, Konfitüren und Süßwaren – auch ein umfangreiches Portfolio an pflanzlichen Milchalternativen und pflanzenbasierten Produkten für Industriekunden an und sieht nach eigenen Angaben in dem Geschäftsfeld weiterhin großes Wachstumspotenzial.
Die Bitburger Braugruppe schloss 2022 eine Kooperation mit dem Hamburger Biotech-Startup Mushlabs, um gemeinsam Fleischersatz aus Pilzmyzel zu produzieren. Bitburger wird hierfür Kapazitäten sowie Nebenprodukte aus der Bierproduktion als Rohstoffe zur Verfügung stellen. In einem Fermentationsprozess sollen die Wurzeln von Speisepilzen kultiviert und am Ende zu einem nährstoffreichen Lebensmittel verarbeitet werden, meldete das Unternehmen (wir berichteten).