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Auch Zukäufe sind bei Bitburger ein Thema
Bitburger Braugruppe

Auch Zukäufe sind bei Bitburger ein Thema

Gestern Mittag hat die Bitburger Braugruppe im Rahmen ihrer Neustrukturierung den Verkauf der Wernesgrüner Brauerei an Carlsberg Deutschland bekanntgegeben (wir berichteten). Aber verkleinern will sich das Unternehmen keineswegs: Die Braugruppe will wachsen und hält gleichzeitig Ausschau nach attraktiven Marken und interessanten Kaufoptionen. Im Interview mit Getränke News erläutert Axel Dahm, Sprecher der Geschäftsführung der Bitburger Braugruppe, die Hintergründe.


Getränke News: Sie haben vor kurzem in einem Interview davon gesprochen, dass die Bitburger Braugruppe ihre Kräfte bündeln will, um den Markt zu gestalten. Nun wird Wernesgrüner an Carlsberg verkauft. Wie passt das zusammen?

Dahm: Den Markt aktiv zu gestalten, bleibt weiterhin unser oberstes Ziel, und seien Sie gewiss, wir werden alle interessanten Möglichkeiten der zu erwartenden Konsolidierungswelle entschlossen nutzen. Im Rahmen der Weiterentwicklung unserer Strategie haben wir uns aber entschieden, in Ostdeutschland künftig alle Kräfte auf die Marke Köstritzer und hier insbesondere noch stärker als in der Vergangenheit auf Köstritzer Edelpils zu konzentrieren. Auf der anderen Seite konnte Carlsberg dem Standort Wernesgrün und den Mitarbeitern im Vogtland eine gute Perspektive bieten – und so sind wir zusammengekommen.

Bei einem möglichen Verkauf war für uns oberste Priorität, dass der neue Eigentümer den Standort weiterführen und ausbauen will. Denn: Wir sind ein Familienunternehmen, und Wernesgrün war 18 Jahre lang ein fester Bestandteil der Braugruppen-Familie, insofern sind und bleiben für uns die Perspektiven für die Mitarbeiter im Vogtland besonders wichtig.

Getränke News: Corona hat ja alle Brauereien und auch die Braugruppe mit Bitburger als größter Fassbiermarke getroffen. Werden jetzt weitere Standorte zur Disposition stehen?

Dahm: Ganz klar gesagt: Nein. – Alle anderen Standorte werden weder geschlossen noch verkauft. Das gilt für Lich genauso wie für Duisburg und Bad Köstritz. Im Gegenteil, wir schauen uns, wie gesagt, um, ob es in der jetzigen Phase interessante Optionen gibt, bei denen ein Einsteigen für uns von Interesse sein könnte.

Getränke News: Gibt es da schon etwas Konkretes?

Dahm: Nein, wir befinden uns ja noch in einer Phase, in der sich solche Möglichkeiten in den nächsten Monaten erst ergeben werden, aber seien Sie sicher, wir wollen und werden diese nutzen.

Getränke News: Wann können Sie sagen, die Corona-Krise ist für die Brauereien ausgestanden, wir können wieder zur Tagesordnung übergehen?

Dahm: Gut ist für uns selbst erst einmal, dass unsere wichtigste Marke Bitburger derzeit Marktanteile im Handel gewinnt. Dies stärkt uns als Braugruppe im Ganzen natürlich. Aber wir gehen davon aus, dass sich der Gastronomie- und Außer-Haus-Markt auf Dauer verändern wird, so wie sich die Art, wie wir leben, reisen und feiern, bereits verändert hat. Nach unserer Auffassung wird es kein einfaches „Zurück-zum-Status-vor-Corona“ geben und wir wollen mit die Ersten sein, die sich auf die neue Zeit nach Corona, also das sogenannte „neue Normal“ gut vorbereitet und entsprechend eingestellt haben. Daher passen wir derzeit schnell und konsequent unsere Struktur, unsere Strategie und unsere Prozesse an die neue Wirklichkeit an.

Und auch unsere derzeitige Neustrukturierung dient ja keinem internen Zweck, sondern nur einem Ziel: die Braugruppe gestärkt aus der Krise hervorgehen zu lassen. Ich weiß, dass diese Formulierung derzeit von vielen gerne gebraucht wird – nur muss man auch aktiv etwas dafür tun, und genau das machen wir. Denn einfach nur zu hoffen, dass alles nicht so schlimm kommt, ist nach unserer Meinung nicht die richtige Antwort auf eine der größten Herausforderungen, die unsere Branche erlebt hat. 

Ich denke, wenn wir in einiger Zeit über die Corona-Krise und ihre Folgen noch einmal sprechen, werden wir in Bitburg und an unseren anderen Standorten dann bereits die richtigen und wichtigen Weichen gestellt haben, um in dieser neuen Normalität so erfolgreich zu sein und zu bleiben, wie wir es auch vor Corona waren!


Bitburger Braugruppe

Die Bitburger Braugruppe zählt zu den führenden Brauereigruppen Deutschlands. Zum Unternehmen gehören die Marken Bitburger, König, Königsbacher, Köstritzer, Licher, Nette und (bis Dezember 2020) Wernesgrüner. Darüber hinaus besteht eine Vertriebspartnerschaft mit der Benediktiner Weißbräu GmbH. Die Braugruppe mit ihren rund 1.700 Mitarbeitern ist ein Familienunternehmen und wird heute in der siebten Generation geführt. 2019 erwirtschaftete das Unternehmen ein Umsatz von 792 Millionen Euro.

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Bitburger Braugruppe

Auch Zukäufe sind bei Bitburger ein Thema

Gestern Mittag hat die Bitburger Braugruppe im Rahmen ihrer Neustrukturierung den Verkauf der Wernesgrüner Brauerei an Carlsberg Deutschland bekanntgegeben (wir berichteten). Aber verkleinern will sich das Unternehmen keineswegs: Die Braugruppe will wachsen und hält gleichzeitig Ausschau nach attraktiven Marken und interessanten Kaufoptionen. Im Interview mit Getränke News erläutert Axel Dahm, Sprecher der Geschäftsführung der Bitburger Braugruppe, die Hintergründe.


Getränke News: Sie haben vor kurzem in einem Interview davon gesprochen, dass die Bitburger Braugruppe ihre Kräfte bündeln will, um den Markt zu gestalten. Nun wird Wernesgrüner an Carlsberg verkauft. Wie passt das zusammen?

Dahm: Den Markt aktiv zu gestalten, bleibt weiterhin unser oberstes Ziel, und seien Sie gewiss, wir werden alle interessanten Möglichkeiten der zu erwartenden Konsolidierungswelle entschlossen nutzen. Im Rahmen der Weiterentwicklung unserer Strategie haben wir uns aber entschieden, in Ostdeutschland künftig alle Kräfte auf die Marke Köstritzer und hier insbesondere noch stärker als in der Vergangenheit auf Köstritzer Edelpils zu konzentrieren. Auf der anderen Seite konnte Carlsberg dem Standort Wernesgrün und den Mitarbeitern im Vogtland eine gute Perspektive bieten – und so sind wir zusammengekommen.

Bei einem möglichen Verkauf war für uns oberste Priorität, dass der neue Eigentümer den Standort weiterführen und ausbauen will. Denn: Wir sind ein Familienunternehmen, und Wernesgrün war 18 Jahre lang ein fester Bestandteil der Braugruppen-Familie, insofern sind und bleiben für uns die Perspektiven für die Mitarbeiter im Vogtland besonders wichtig.

Getränke News: Corona hat ja alle Brauereien und auch die Braugruppe mit Bitburger als größter Fassbiermarke getroffen. Werden jetzt weitere Standorte zur Disposition stehen?

Dahm: Ganz klar gesagt: Nein. – Alle anderen Standorte werden weder geschlossen noch verkauft. Das gilt für Lich genauso wie für Duisburg und Bad Köstritz. Im Gegenteil, wir schauen uns, wie gesagt, um, ob es in der jetzigen Phase interessante Optionen gibt, bei denen ein Einsteigen für uns von Interesse sein könnte.

Getränke News: Gibt es da schon etwas Konkretes?

Dahm: Nein, wir befinden uns ja noch in einer Phase, in der sich solche Möglichkeiten in den nächsten Monaten erst ergeben werden, aber seien Sie sicher, wir wollen und werden diese nutzen.

Getränke News: Wann können Sie sagen, die Corona-Krise ist für die Brauereien ausgestanden, wir können wieder zur Tagesordnung übergehen?

Dahm: Gut ist für uns selbst erst einmal, dass unsere wichtigste Marke Bitburger derzeit Marktanteile im Handel gewinnt. Dies stärkt uns als Braugruppe im Ganzen natürlich. Aber wir gehen davon aus, dass sich der Gastronomie- und Außer-Haus-Markt auf Dauer verändern wird, so wie sich die Art, wie wir leben, reisen und feiern, bereits verändert hat. Nach unserer Auffassung wird es kein einfaches „Zurück-zum-Status-vor-Corona“ geben und wir wollen mit die Ersten sein, die sich auf die neue Zeit nach Corona, also das sogenannte „neue Normal“ gut vorbereitet und entsprechend eingestellt haben. Daher passen wir derzeit schnell und konsequent unsere Struktur, unsere Strategie und unsere Prozesse an die neue Wirklichkeit an.

Und auch unsere derzeitige Neustrukturierung dient ja keinem internen Zweck, sondern nur einem Ziel: die Braugruppe gestärkt aus der Krise hervorgehen zu lassen. Ich weiß, dass diese Formulierung derzeit von vielen gerne gebraucht wird – nur muss man auch aktiv etwas dafür tun, und genau das machen wir. Denn einfach nur zu hoffen, dass alles nicht so schlimm kommt, ist nach unserer Meinung nicht die richtige Antwort auf eine der größten Herausforderungen, die unsere Branche erlebt hat. 

Ich denke, wenn wir in einiger Zeit über die Corona-Krise und ihre Folgen noch einmal sprechen, werden wir in Bitburg und an unseren anderen Standorten dann bereits die richtigen und wichtigen Weichen gestellt haben, um in dieser neuen Normalität so erfolgreich zu sein und zu bleiben, wie wir es auch vor Corona waren!


Bitburger Braugruppe

Die Bitburger Braugruppe zählt zu den führenden Brauereigruppen Deutschlands. Zum Unternehmen gehören die Marken Bitburger, König, Königsbacher, Köstritzer, Licher, Nette und (bis Dezember 2020) Wernesgrüner. Darüber hinaus besteht eine Vertriebspartnerschaft mit der Benediktiner Weißbräu GmbH. Die Braugruppe mit ihren rund 1.700 Mitarbeitern ist ein Familienunternehmen und wird heute in der siebten Generation geführt. 2019 erwirtschaftete das Unternehmen ein Umsatz von 792 Millionen Euro.

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