Der Spirituosenverband BSI veröffentlicht ab heute unter „spirituosen- verband.de/naehrwertangaben“ die Nährwertangaben sämtlicher Spirituosengattungen online. Diese Initiative basiert auf der freiwilligen Selbstverpflichtung der Spirituosenverbände in der EU und in Deutschland.
Bereits 2017 forderte die EU-Kommission europaweit die Spirituosenhersteller auf, eine freiwillige Selbstverpflichtung für eine umfassende Kennzeichnung zu erarbeiten – verbunden mit der Drohung, anderenfalls gesetzgeberisch tätig zu werden (wir berichteten). Anfang Juni 2019 hatte die Branche auf EU-Ebene über ihren Dachverband Spirits Europe eine Selbstverpflichtung, das so genannte „Memorandum of Understanding“ (MoU), unterzeichnet und dem zuständigen EU-Gesundheitskommissar übergeben.
Nährwert soll aufs Etikett
Laut dem Memorandum soll bis Ende 2020 jede vierte Flasche, die auf dem EU-Markt in Verkehr gebracht wird, den Brennwert auf dem Etikett tragen; bis Ende 2022 sollen es zwei Drittel sein. Online stellt die Branche auf ihrem gemeinsamen Webportal „responsibledrinking.eu“ überdies Angaben zu Nährwert und Zutaten bereit. Verantwortlich hierfür ist wiederum der europäische Verband, der darüber hinaus dafür sorgen will, dass die Daten bis 2022 auch über einen QR-Code angesteuert werden können.
BSI unterschreibt Memorandum nicht
Das MoU selbst wurde allerdings vom BSI nicht unterschrieben, wie Angelika Wiesgen-Pick einräumt. Der Verband habe aber festgehalten, „dass 30 Prozent nach Menge der Firmen, die ausschließlich Importware nach Deutschland verbringen, eine freiwillige Kennzeichnung bis 2022 aufbringen werden“, so die BSI-Geschäftsführerin. Der Start des Webportals sei eine neue Selbstregulierung der vom BSI zugesagten Transparenz, mit der die Konsumenten über die Spirituosengattungen informiert werden sollen. „Das ist ein guter Anfang und wir werden in den nächsten Jahren diese Informationen zudem weiter umfassend ausarbeiten“, so Wiesgen-Pick weiter.