Kaufland gibt den Takt im Weihnachtsgeschäft an. Gerade in den neuen Bundesländern können sich Verbraucher über ein Aktionsfeuerwerk bei den Bierpreisen freuen – zehn Euro für einen Kasten Bier werden nirgendwo überschritten. Carlsberg schickt sein Lübzer dort für 8,99 Euro ins Rennen, Feldschlösschen kommt mit der Kaufland-Card sogar für 8,49 Euro unter den Aktionshammer.
Netto mit dem Scottie bietet den Halbliter-Hasseröder im Doppelpack sogar um 52 Prozent reduziert an. Das kommt im Vergleich zum Normalkaufpreis einer Zugabeaktion mit einem Gratiskasten gleich. Bei der Edeka-Vertriebsschiene Diska mit Märkten in Sachsen und Thüringen funktioniert der Günstig-Kauf bereits mit einem einzelnen Kasten – und das für 7,99 Euro. Das Bremer Deutschland-Management von AB Inbev, das ist nichts Neues, schielt weitreichend auf Menge – das Markenimage ist längst zum lästigen Beiwerk geworden.
Ebenfalls beim Netto mit dänischen Wurzeln gibt es für den Einwegkäufer den PET-Sechserträger für 1,99 Euro mit 26 Prozent Rabatt. Und das Stier-Bier von der mecklenburgisch-vorpommerschen Darguner Brauerei geht als Halbliter-Kasten für 5,49 Euro über die östlichen Ladentresen. Damit ist das bundesdeutsche Niedrigangebot dieses Weihnachtsfestes im Markt angekommen.
Radeberger unter der 10-Euro-Marke
Der gelbe Netto unter dem Edeka-Dach forciert in allen Regionen Deutschlands die marktwichtigen Regionalmarken mit einer Dreier-Preisstaffel. So gibt es den Kasten Radeberger beim Kauf eines Kastentrios ebenfalls für 9,99 Euro. Angesichts der bevorstehenden Weihnachtstage mit nachfolgendem Silvesterbedarf ist der Bevorratungswunsch der Verbraucher erneut ein probates Mittel, um den Käufer beim Wink mit dem 10-Euro-Angebotspreis schwach werden zu lassen.
Auffällig ruhig verhält sich der Handel mit den angestammten Premium-Marken, die weitgehend verlässlich über der 10-Euro-Marke angeboten werden. Die wichtigsten Handelsplayer wollen zumindest im Weihnachtsgeschäft nicht unnötige Margenvernichtung betreiben und konzentrieren sich auf die Nach-Weihnachtswoche. Rewe bietet Krombacher für unauffällige 10,99 Euro an, Edeka hat den Siegerländer Halbliter-Kasten für 10,79 Euro im Angebot. Wer die Edeka-App nutzt, kann noch einmal 50 Cent gut machen.
In Nordrhein-Westfalen wurde der Bitburger Braugruppe zu einem Kuriosum verholfen. Während der Kasten König bei Edeka für 10,49 Euro durchaus solide erscheint, hat Kaufland die Stamm-Marke Bitburger deutschlandweit für 9,49 Euro in der Aktion. Damit werden die Eifeler Brauer zum Premium-Preisbrecher dieses Weihnachtsfestes und sind noch 50 Cent günstiger als der bei Rewe angebotene Kasten Warsteiner für 9,99 Euro.
Spezi-Rivalen kämpfen um Frequenz
Während der gelbe Netto den Zwölfer-Kasten Coca-Cola für 9,99 Uhr im Angebot hat, steht Paulaner Spezi im Halbliter-Kasten gleichpreisig daneben – das Preiszugeständnis bei App-Nutzung immerhin 35 Prozent. Längst feuert die renditehungrige Schörghuber-Gruppe das Mengenfeuerwerk und damit die Drehgeschwindigkeit seines AfG-Zugpferds über den Preisturbo an. Und der hat rechtzeitig zum Fest gezündet. Dem aufmerksamen Verbraucher ist im zu Ende gehenden Jahr nicht verborgen geblieben, dass der Spezi-Wettbewerb von Paulaner gegen den jüngsten Lizenznehmer Krombacher vornehmlich über die Aktionsfrequenz angeschoben wird. Krombacher Spezi tritt deutlich seltener in Erscheinung.
Coca-Cola gibt sich bei allen Unwuchten des AfG-Marktes zum Verzehrschwerpunkt der Weihnachtstage längst nicht geschlagen. Mit 8,99 Euro stellt Kaufland der Zwölfer-PET-Kasten mit der hauseigenen Card für 8,99 Euro ins Schaufenster. Getränkefachgroßhändler reiben sich wieder einmal verwundert die Augen und die Gastronomen stocken zum Ärgernis ihrer treuen Lieferanten zuweilen ihre Vorräte im Selbsteinkauf wieder auf.