Der Badische Winzerkeller hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem Minus abgeschlossen. Der Umsatz ging um insgesamt 4,8 Prozent auf 45,3 Millionen Euro zurück. Das teilte die Breisacher Genossenschaft bei ihrer gestrigen Generalversammlung mit. 2019 sei „ein sehr schwieriges Jahr“ gewesen, betonte der Vorstandsvorsitzende Dr. Peter Schuster. Ursache hierfür sei die stark veränderte Marktsituation nach dem großen Herbst 2018, die sich vor allem in erhöhtem Preisdruck äußere, so Schuster. Während Weinkonsum und Käuferreichweite zurückgingen, steige mit den großen Erntemengen das Marktangebot.
Umsatz mit Markenartikeln gestiegen
Trotz der schwierigen Situation konnte die Genossenschaft die Umsätze ihrer wichtigen Markenprodukte Martin Schongauer, Heinrich Hansjakob, Schloss Munzingen und Gosch deutlich steigern. Sie erzielten insgesamt einen Umsatzzuwachs von 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch der Premiumbereich für den Discount sei stark gewachsen. Die Rückgänge im Preiseinstieg, im Offenweingeschäft und in Teilsortimenten des Lebensmitteleinzelhandels habe man damit aber nicht kompensieren können.
Ein Plus vom 6,0 Prozent indessen verzeichnet der Badische Winzerkeller für sein Gastronomiegeschäft. Auch die Umsätze mit den Ortslägern der Mitgliedsgenossenschaften hätten gesteigert werden können. Die Bereiche Fachhandel, Direktverkauf und Winzergenossenschaften hingegen hätten geringere Umsätze als im Vorjahr erbracht. Bewährt hat sich den Angaben zufolge auch der Aufbau der Sortimentsmarke „Die Sonnenwinzer“, den das Unternehmen seit einigen Jahren vorantreibt. Zunehmend würden generische Produkte unter die Dachmarke integriert und so mit einem klar erkennbaren Absender als Sortimentsmarke für den Verbraucher sichtbar.
Prognose 2020 wegen Corona schwierig
Fürs laufende Jahr gibt sich das Management mit Prognosen zurückhaltend. Der Corona-bedingte Lockdown sei auch für die Weinwirtschaft „eine Zäsur bislang ungekannter Größenordnung“ gewesen. Während die Umsätze des Badischen Winzerkellers für die Vertriebsschienen Gastronomie, Fachhandel und Ladenverkäufe der Mitgliedsgenossenschaften sofort abrissen, stellte sich im Lebensmittelhandel und im Discount zunächst ein Umsatzboom durch Hamsterkäufe ein.
Nach Rekordumsätzen im März konsolidierte sich die Lage im April wieder. Per Ende April lagen die Netto-Umsätze mit 13,6 Millionen Euro auf Vorjahresniveau, aber durch Wegfall der Gastronomie und einiger Teile des Direktvertriebsgeschäfts um 2,5 Prozent unter Plan. Trotz der Lockerungen der Corona-Vorschriften sei derzeit aber nicht zu quantifizieren, wie sich die Pandemie auf das Jahresergebnis auswirken werde.
Trotz der Rückschläge im zurückliegenden Geschäftsjahr zeigt sich die Genossenschaft „als größter Erzeugerbetrieb der badischen Weinwirtschaft überzeugt, an die Umsatz-steigerungen der Jahre 2015 bis 2018 wieder anknüpfen zu können“. Laut Unternehmensangaben wuchs der Umsatz in diesem Zeitraum um rund 17 Prozent.