Henkell Freixenet hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Umsatz von 1,23 Milliarden Euro (exklusive Sekt- und Branntweinsteuer) abgeschlossen. Wie das Unternehmen bei seiner Bilanzpressekonferenz mitteilte, entspricht das einem Plus von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz der herausfordernden Zeiten habe man damit einen Rekordumsatz erreicht, sagte Dr. Andreas Brokemper, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Wir sind dankbar, dass uns die Verbraucherinnen und Verbraucher in einem anspruchsvollen Markt- und Wettbewerbsumfeld treu geblieben sind.“ Überproportional wuchsen die Kategorien Schaumwein (+6 %) und Spirituosen (+11 %). Das Weinsegment verlor acht Prozent und folgte damit dem allgemeinen Markttrend.
Am dynamischsten entwickelte sich der DACH-Markt (Deutschland/Österreich/Schweiz), wo Henkell Freixenet um zwölf Prozent auf 356 Millionen Euro zulegte. Nach Westeuropa (395 Mio. Euro/+3 %) ist er damit auch der mit Abstand größte Markt für das Unternehmen. Deutlich schwächer als der Umsatz legte die abgesetzte Menge zu. Zwei Drittel des Umsatzwachstums sei auf Preiserhöhungen zurückzuführen, die wegen steigender Rohstoffkosten unvermeidbar waren, erklärte Brokemper. Stark ins Gewicht fiel dabei der Mangel an Grundweinen für Cava; wegen der seit 30 Monaten andauernden Dürre im Gebiet Penedès sieht sich die Branche mit einem historischen Mangel an Trauben konfrontiert. Auch die hohen Preise für Behälterglas belasteten 2023 die Kostenseite.
Für Deutschland meldet Henkell Freixenet Marktanteilsgewinne. „Wenngleich die gestiegenen Kosten Preiserhöhungen unausweichlich gemacht haben, sind die Verbraucher unseren Marken treu geblieben“, resümiert Brokemper. Das zeige sich auch in der Entwicklung der Kernmarken auf dem deutschen Markt: So verzeichnete der hiesige Konzernteil nach einem sehr erfolgreichen Saisongeschäft im Sektportfolio zweistellige Zuwächse bei Freixenet mit +24 Prozent, Mionetto +24 Prozent und Söhnlein Brillant +18 Prozent. Fürst von Metternich wuchs als Marke um vier Prozent. Wodka Gorbatschow trug nach dem Relaunch und der Erweiterung des RTD-Portfolios mit einem Wachstum um 25 Prozent zur guten Entwicklung bei.
Neben der DACH-Region gehörte Osteuropa im vergangenen Jahr mit einem Umsatzplus von acht Prozent zu den Wachstumstreibern für Henkell Freixenet. Der umsatzstärkste Markt Westeuropa legte leicht – um drei Prozent – zu. Rückgänge musste das Unternehmen hingegen auf dem amerikanischen Kontinent (-4 %) und im Raum Asien-Pazifik (-17 %) hinnehmen.
Bei den Marken konzentrierte sich Henkell Freixenet weltweit auf den Ausbau seiner 15 strategischen unter „House of Brands“ zusammengefassten Produkte, die ihren Anteil am Gesamtumsatz ausbauten und damit zur positiven Unternehmensentwicklung beitrugen. Insbesondere die weltweit erfolgreiche Marke Freixenet (+4 %) und die international führende Prosecco Marke Mionetto (+11 %) steigerten ihren Umsatz deutlich. Wachstumstreiber waren neben dem bestehenden Portfolio Innovationen wie Mionetto Spumante 0,0%, Freixenet Schaumwein 0,0% und Mionetto Aperitivo, die von den Trends zu alkoholfreien Alternativen und Aperitifs profitierten.
Für 2024 erwartet Dr. Andreas Brokemper eine ähnliche Entwicklung wie im abgelaufenen Jahr. Die Krisen der letzten Jahre und deren Folgen prägten nach wie vor das Marktumfeld, sagte der Henkell-Freixenet-Chef. Insbesondere wegen der schwer planbaren Kosten bleibe die Lage „anspruchsvoll“. Gleichzeitig sehe er Chancen in der starken Markentreue der Verbraucher und in dem veränderten Konsumverhalten der jungen Generation Z, das positive Aussichten vor allem in den Kategorien Aperitif sowie alkoholfreien und -armen Produkten eröffne. „Durch die konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse unserer Verbraucherinnen und Verbraucher, den hohen Qualitätsanspruch an unsere Produkte und den kontinuierlichen Ausbau unserer starken Marken wollen wir die Erfolgsgeschichte der letzten Jahre fortschreiben“, so Brokemper abschließend.