In den Anlagen der Bitburger Braugruppe soll künftig Fleischersatz aus Pilzmyzel entstehen. Dazu hat das Unternehmen eine Kooperation mit dem Hamburger Biotech-Startup Mushlabs geschlossen. Bitburger wird Kapazitäten sowie Nebenprodukte aus der Bierproduktion als Rohstoffe zur Verfügung stellen. In einem Fermentationsprozess sollen die Wurzeln von Speisepilzen kultiviert und am Ende zu einem nährstoffreichen Lebensmittel verarbeitet werden.
Die Brauerei-Tochter Bitburger Ventures hat bereits Ende 2019 in Mushlabs investiert, nun sollen gemeinsam Produktionsabläufe entwickelt und Kapazitäten strategisch ausgebaut werden. Wie viel von dem neuartigen Fleischersatz entstehen soll, ist noch offen. Das Potenzial sei aber „enorm“, teilen die Unternehmen mit.
Indem Mushlabs hochwertige Nebenprodukte aus der lokalen Agrar- und Lebensmittelindustrie nutzt, führt es wertvolle Nährstoffe in die Lebensmittelwirtschaft zurück. Bei Bitburger trägt die Kooperation dazu bei, Transportwege zu sparen und den CO2-Fußabdruck weiter zu verbessern. Der Anspruch des Projekts ist hoch: In globalen Krisen wie dem Klimawandel, der Coronapandemie und internationalen Konflikten sichere die Fermentation von Pilzmyzel die Unabhängigkeit und Widerstandsfähigkeit der Lebensmittelversorgung.
Das Startup Mushlabs GmbH wurde 2018 von Dr. Mazen Rizk in Berlin gegründet. Er ist heute CEO des Unternehmens. Aktuell bezieht Mushlabs mit seinen knapp 50 Mitarbeitern seinen neuen Hauptsitz in Hamburg. Erklärte Vision ist, mit Pilzen ein nachhaltiges Lebensmittelsystem für eine wachsende Weltbevölkerung aufzubauen.