Die deutsche Brauwirtschaft konnte sich im Mai weiter von den Verlusten der Corona-Pandemie erholen und Hektoliter zurückgewinnen, die in den letzten zwei Jahren verloren gingen. Das teilt der Deutsche Brauer-Bund (DBB) unter Verweis auf Erhebungen des Statistischen Bundesamtes mit. Demnach lag der Gesamtbierabsatz im fünften Monat 2022 bei rund 8,7 Millionen Hektolitern und damit 14,4 Prozent über dem Vorjahresmonat – und das trotz deutlicher Verluste im Export, die sich im Mai auf -7,1 Prozent beliefen.
Absatz auf dem Niveau von 2019
Die gute Nachricht: Sowohl der Absatz in Deutschland (7,2 Mio. hl, +20,0 %) als auch der Gesamtabsatz erreichte damit laut DBB das Niveau von 2019. Allerdings sei der Mai 2019 auch sehr schwach ausgefallen, schränkt die Branchenvertretung ein. Vergleiche man die aktuellen Zahlen realistischerweise mit dem Mai 2018, liege der Gesamtabsatz weiterhin um 9,8 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau. Immerhin geht die Kurve im Jahr 2022 bislang aufwärts: Für Januar bis Mai verzeichnen die Statistiker ein Plus von 7,3 Prozent auf rund 34,7 Millionen Hektoliter Gesamtabsatz.
Positiv entwickelte sich im Mai auch der Absatz von Biermischgetränken: Sie legten um 26,6 Prozent auf fast 528.000 Hektoliter zu.
Exporte in Drittländer brechen ein
Bei der negativen Entwicklung des Auslandsgeschäfts mit Bier (-7,1 %) schlagen weiterhin die Verluste bei den Ausfuhren in Drittländer schwer zu Buche. Während die Exporte in EU-Länder um 16,6 Prozent auf rund 859.000 Hektoliter stiegen, brachen sie um 27,8 Prozent auf rund 605.000 Hektoliter ein.
Betrachtet man die verschiedenen Regionen, so fällt auf, dass bis auf Thüringen mit -2,3 Prozent Brauereien in allen Bundesländern im Mai Zuwächse verbuchen konnten. Das stärkste prozentuale Plus verzeichneten Hessen (+26,1 %), Nordrhein-Westfalen (+23,4 %) und Baden-Württemberg (+22,4 %).
Ebenfalls zweistellig wachsen konnten die Brauereien aus Schleswig-Holstein/Hamburg (+20,9 %), Rheinland-Pfalz/Saarland (+18,2 %), Berlin/Brandenburg (+18,0 %) und Niedersachsen/Bremen (+11,8 %). Einstelliges Wachstum zeigten indes die Hersteller aus Mecklenburg-Vorpommern (+9,9 %), Bayern (+8,8 %), Sachsen (+6,0 %) und Sachsen-Anhalt (+ 4,8 %).
Nicht in den Zahlen enthalten sind alkoholfreie Biere und Malztrunk.