Die Bitburger Braugruppe bereitet laut einem Bericht der „Lebensmittelzeitung“ (LZ) den Einstieg in das Geschäft mit Getränkelieferungen an Privatkunden vor und soll bereits mit der Rewe-Beteiligung „Durststrecke“ über eine Zusammenarbeit verhandeln. Laut LZ sollen die Gespräche über eine Nutzung der Bestellplattform „durst.de“ kurz vor dem Abschluss stehen. Die Bitburger-Getränkefachgroßhandels-Tochter Trinkkontor wolle darüber künftig Privatkunden gewinnen und arbeite außerdem bereits mit dem Berliner Start-up Onomotion und weiteren Partnern an einem elektrisch angetriebenen Lastenrad für den Getränketransport, heißt es. Es gäbe weiterhin bereits Standortpläne für den Trinkkontor-Bringdienst, der zunächst in Köln starten soll. Vorgesehen sei, dass die Fahrzeuge von sehr zentral gelegenen kleinen Lagern aus auf Tour gehen.
Frank Maßen, Sprecher der Geschäftsführung Trinkkontor-Gruppe, sagte Getränke News auf Anfrage, dass sich Trinkkontor inhaltlich mit diesem Thema beschäftige, da Bringdienste für den privaten Bereich immer bedeutender würden. „Wir schauen uns mit verschiedenen Partnern unterschiedliche Optionen und Projekte an, ohne dass es bislang eine Entscheidung oder Favorisierung für eine der möglichen Lösungen oder Varianten gegeben hat“, so Maßen.
Durststrecke expandiert weiter
Auch das Kölner Start-up Durststrecke, Betreiber der Bestellplattform „durst.de“, erweiterte Anfang November mit Händlern aus Augsburg, Karlsruhe und Freiburg seinen Verbund und treibt damit den Ausbau zu einer bundesweiten Bestellplattform weiter voran (wir berichteten). Nach dem Einstieg der „Für Sie“-Handelsgruppe im Mai 2019 und der Rewe Group Anfang 2020 will das 2017 gegründete Start-up seine eigene Erfolgsgeschichte nun durch die Expansion weiter fortschreiben. Dies sei jedoch erst der Anfang, erklärt Niklas Müller, Geschäftsführer von Durststrecke. In den kommenden Monaten sei die Aufschaltung weiterer Händler in ganz Deutschland geplant, „die schon in den Startlöchern stehen“. Darunter seien zwei Getränkefachgroßhändler aus Berlin und Mannheim, die noch in diesem Jahr mit der Belieferung über die Plattform beginnen, sowie Händler in Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Sachsen, die Anfang 2021 aufgeschaltet werden sollen, so Müller.
Wettbewerb verschärft sich
Tatsache ist: Der Wettbewerb der Online-Lieferdienste verschärft sich rasant. Erst Anfang November gab der Bielefelder Oetker-Konzern die Übernahme des Online-Getränkelieferdienstes Flaschenpost bekannt (wir berichteten). Nicht erst seit den Auswirkungen der Corona-Pandemie steigt die Nachfrage nach Lieferservices im Getränke- und Lebensmittelhandel. Die aktuelle Krise treibt die Digitalisierung voran und beschert den Online-Lieferdiensten noch einmal enorme Zuwächse. Diese Entwicklung wird sich laut Experten auch nach Corona weiter fortsetzen, weshalb sich nun wohl auch die Bitburger Braugruppe dazu entschloss, dieses Geschäftsfeld ins Visier zu nehmen.