Das Gastgewerbe in Deutschland hat sich auch 2023 noch nicht von der Corona-Pandemie erholt. Wie der Branchenverband Dehoga unter Verweis auf eine Mitgliederbefragung meldet, lag der Jahresumsatz 2023 noch 1,6 Prozent unter dem des Vorkrisenjahres 2019. Angesichts eines gemischten Weihnachts- und Silvestergeschäfts setzten die Betriebe im Dezember letzten Jahres nominal 4,8 Prozent weniger um als vor der Krise.
Auch die Aussichten auf 2024 sind getrübt. Die meisten Betriebe bewerten ihre Geschäftsentwicklung zu Beginn des neuen Jahres mit „verhalten“ (41,1 %), 20,9 Prozent beurteilen sie mit „eher negativ“, 12,0 Prozent mit „pessimistisch“. Dem gegenüber stehen 20,2 Prozent, die auf ihre Geschäftsentwicklung zuversichtlich schauen, nur 5,8 Prozent geben sich optimistisch.
Laut der aktuellen Umfrage nimmt der Kostendruck für die Unternehmen weiter zu. Als größte Herausforderungen nannten die Betriebe mit jeweils über 75 Prozent die Anhebung der Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie, die steigenden Personalkosten sowie die höheren Preise für Lebensmittel und Energie. So erhöhten sich die Energiekosten im Dezember im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 32,6 Prozent. Die Kosten für Lebensmittel für die Betriebe lagen durchschnittlich um 20,3 Prozent höher als im Dezember 2022, die von Getränken um 13,7 Prozent. Die Personalkosten stiegen um 16,0 Prozent.
Angst vor Verlusten weit verbreitet
Wie der Dehoga weiter mitteilt, befürchtet jedes dritte Unternehmen (33,3 %), im Jahr 2024 in die Verlustzone zu rutschen. 33,7 Prozent wagen keine Prognose. Lediglich 33,0 Prozent gehen heute davon aus, sich am Markt behaupten zu können.
Was die zu Jahresbeginn in Kraft getretene Erhöhung der Mehrwertsteuer betrifft, gaben in der Verbandsbefragung 75,7 Prozent an, sie hätten ihre Preise bereits zum 1. Januar angepasst. Weitere 11,0 Prozent der Gastronomen planen Preisanhebungen noch im ersten Quartal 2024, 6,2 Prozent im Verlauf des Jahres, 4,1 Prozent wissen es noch nicht, 3,0 Prozent werden keine Erhöhung vornehmen.
„Die Herausforderungen für die Branche sind und bleiben gewaltig“, fasst Verbandspräsident Guido Zöllick. zusammen. „Mehr denn je ist die Politik in diesen Zeiten gefordert, unsere Betriebe zu stärken, statt sie mit der Erhöhung von Steuern und Abgaben sowie mit immer mehr Reglementierungen zu schwächen.“
An der aktuellen Umfrage zur wirtschaftlichen Lage nahmen vom 8. bis 11. Januar 2.900 gastgewerbliche Unternehmen aus ganz Deutschland teil.