Der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) kritisiert einen erneuten Angriff der Bundesregierung auf das Naturprodukt Mineralwasser. Am vergangenen Freitag war auf der offiziellen Facebook-Seite der Bundesregierung zu lesen: „Preiswerter, leichter und klimafreundlicher: Unser Leitungswasser birgt viele Vorteile, gleichzeitig besteht es strengste Qualitätskontrollen.“ Dazu eine Grafik mit der Information „Mineralwasser belastet das Klima durchschnittlich 600 Mal mehr als Leitungswasser.“ Als Reaktion auf den Post des Bundespresseamtes hat der VDM seinen Unmut in einem an Kanzleramtsminister Helge Braun sowie gleichlautend an vier weitere Bundesministerinnen und Bundesminister gerichteten Schreiben geäußert.
„Es ist nicht Aufgabe des Bundespresseamtes, mit einseitiger Werbung für Leitungswasser in den Markt einzugreifen und hierzu in geradezu aktivistischer Manier eine öffentliche Debatte zu führen“, sagt VDM-Vorsitzende Dr. Karl Tack. „Anstatt in Zeiten der Corona-Krise alles dafür zu tun, um hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland gerade in den besonders betroffenen Branchen der Getränkewirtschaft und des Gastgewerbes zu sichern, bringt die Bundesregierung nun erneut die deutschen Mineralbrunnenbetriebe sowie alle an der Wertschöpfungskette beteiligten Betriebe in Misskredit und nimmt damit eine existenzielle Gefährdung dieser Branchen und der betreffenden Arbeitsplätze in Kauf“, so Tack.
Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die Unternehmen der deutschen Mineralbrunnenbranche dem ungerechtfertigten Vorwurf des Bundesumweltministeriums ausgesetzt gesehen, sie würden die Weltmeere mit Plastik vermüllen.
Aktualisierung vom 6. Juli, 17 Uhr: Die Reaktion des Verbandes zeigte offenbar Wirkung: Der Facebook-Post wurde heute gelöscht.
Verband Deutscher Mineralbrunnen
Der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) vertritt die politischen und wirtschaftlichen Interessen der Mineralbrunnenbranche. Die zu einem großen Teil mittelständisch geprägten deutschen Mineralbrunnen füllen über 500 verschiedene Mineral- und 34 Heilwässer sowie zahlreiche Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke ab. Mit rund 12.500 Arbeitnehmern sind sie wichtige Arbeitgeber der Ernährungsindustrie.