Mit offenbar falschen Zahlen sorgte das Statistische Bundesamt heute für ein reges Medieninteresse. Laut der in einer Pressemeldung mitgeteilten „Zahl der Woche“ hat sich die Produktion von alkoholfreiem Bier in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Insgesamt seien 2023 hierzulande gut 5,56 Millionen Hektoliter produziert worden, 2013 seien es noch 2,67 Millionen Hektoliter gewesen.
Dem widerspricht der Deutsche Brauer-Bund nachdrücklich, der für denselben Zeitraum lediglich einen Zuwachs von 9,7 Prozent auf 6,65 Millionen Hektoliter errechnet hat. In der Vergangenheit seien etliche Brauereien von den Statistischen Landesämtern, die die Erhebungen durchführen, bei der Erfassung „schlichtweg übersehen“ worden, erklärt DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele gegenüber Getränke News den gravierenden Fehler.
Für 2023 sei dies auf Intervention des Verbands zwar korrigiert worden, nicht aber für die vorausgegangenen Jahre. So gingen im Jahr 2013 laut DBB lediglich 45 Betriebe in die amtliche Statistik ein, 2023 waren es mit 128 fast drei Mal so viele. Das insgesamt niedrigere Produktionsniveau führt er zudem darauf zurück, dass das Statistische Bundesamt für seine Erhebungen nur Brauereien mit mehr als 20 Mitarbeitern abfragt.
Dass alkoholfreies Bier immer beliebter wird, wie das Statistische Bundesamt meldet, ist damit zwar richtig, an das ausgewiesene gewaltige Plus von 109 Prozent kommt die Branche allerdings bei weitem nicht heran. So oder so ist der 2023 erreichte Ausstoß von alkoholhaltigem Bier immer noch weit entfernt: Im letzten Jahr haben die Brauereien in Deutschland davon gut 84 Millionen Hektoliter abgesetzt.