Das Bundeskabinett hat die im Oktober vereinbarte Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertignahrungsmitteln beschlossen. Mit der Strategie, die auf Selbstverpflichtungen der Lebensmittelwirtschaft beruht, will die Politik gegen Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck vorgehen. Die Pläne sollen bis Ende 2025 umgesetzt werden.
Einmalig in Europa sei der ganzheitliche Ansatz: „Wir schauen nicht nur auf einzelne Facetten, wie Zucker, sondern nehmen die gesamte Ernährung in den Blick“, unterstreicht Bundesernährungsministerin Julia Klöckner. Unter anderem müssen künftig in Erfrischungsgetränken mindestens 15 Prozent weniger Zucker enthalten sein. Kenntnisse zur Reduzierung von Zucker, Fetten und Salz sollten auch in der Aus- und Fortbildung im Lebensmittelhandwerk fest verankert sein, heißt es.
AfG-Branche sagt Unterstützung zu
Positive Resonanz zu den Beschlüssen kam bereits von der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg). Der Verband sei bereit, die Pläne mit einem eigenen Branchenbeitrag zu unterstützen und den Zucker- und Kaloriengehalt der hierzulande vertriebenen Erfrischungsgetränke bis 2025 um 15 Prozent zu verringern.
Dazu wollen die Unternehmen ihre bereits breiten Angebote an zuckerreduzierten und -freien Produkten weiter ausbauen – auch, aber nicht nur unter Verwendung von Süßstoffen. Man plane zudem, Produktinnovationen einzuführen und bestehende Rezepturen zu verändern, verstärkt für Getränke ohne oder mit weniger Kalorien zu werben sowie das Angebot an kleineren Packungsgrößen für den Einzelverzehr zu erweitern.