Die Westerwald-Brauerei, Hachenburg, meldet fürs abgelaufene Jahr 2024 eine positive Entwicklung gegen den Trend: Während der Biermarkt bis Ende November um 2,1 Prozent zurückging, stieg laut Unternehmensangaben der Absatz der Brauerei um 5,5 Prozent, der Umsatz wuchs um mehr als zehn Prozent. Absolute Zahlen legen die Hachenburger nicht offen.
Den Erfolg führt das Management vor allem auf die strenge Qualitätsphilosophie zurück. Die Westerwald-Brauerei braut all ihre Biere mit 100 Prozent Aromahopfen aus Spalt und der Hallertau und lässt sie für sechs Wochen reifen. Die Braugerste stammte 2024 bereits zu einem Drittel aus dem Direktanbau von Landwirten aus dem Westerwald. Wie die Brauerei mitteilt, hat sich dieser Aufwand ausgezahlt: Die Fans der Marke in der Region zahlen laut Nielsen im Schnitt 1,96 Euro für einen Liter Hachenburger, also deutlich mehr als für nationale Marken.
Pils und Helles besonders erfolgreich
Besonders gut entwickelten sich 2024 die Kernsorte Hachenburger Pils sowie Hachenburger Hell mit einem Zuwachs von 17,5 Prozent. Die alkoholfreien Biere und der „Kalte Kaffee“ legten um mehr als 20 Prozent zu. Nicht überzeugen konnten hingegen die „Brauer-Brausen“ in den Sorten Kräuter und Wildbeere, die deshalb aus dem Sortiment genommen werden. Sie seien trotz umfangreicher Tests zu exotisch und geschmacklich nicht mehrheitsfähig gewesen, räumt Inhaber und Geschäftsführer Jens Geimer ein. Im ersten Halbjahr 2025 sollen daher zwei ganz neue Limonaden in etablierten Geschmacksrichtungen eingeführt werden.
Für 2025 strebt die Westerwald-Brauerei ein geringes, nachhaltiges Wachstum an. Um dieses auch für die kommenden Jahre abzusichern, investiert die Familienbrauerei regelmäßig in Prozessoptimierung und Technik. Im zurückliegenden Geschäftsjahr markierten die Inbetriebnahme einer neuen Fassabfüllung, einer neuen Kleinfassabfüllung sowie einer CO2-Rückgewinnungsanlage die Schwerpunkte zur Zukunftssicherung. Auch 2025 und 2026 planen die Westerwälder Investitionen in Millionenhöhe.
Der Umbau und die Modernisierung ihrer Logistik und Flaschenfüllung markierten eine der größten Investitionen der Brauerei-Geschichte, so das Unternehmen. KI solle hier künftig unter anderem Ressourcen sparen, Prozesse besser steuern und Mitarbeiter entlasten.