Warsteiner mit leichtem Rückgang
Die Warsteiner Brauerei meldet für 2019 einen Absatzrückgang im In- und Ausland von insgesamt 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Inland liege das Minus bei 0,8 Prozent, heißt es. Damit sank der Gesamtabsatz der Brauerei auf geschätzt rund 2,2 Millionen Hektoliter. Zahlen zur Absatzmenge gibt das Unternehmen nicht bekannt. Die Ursachen für den rückläufigen Bierkonsum seien die insgesamt weniger vorteilhaften Wetterbedingungen als 2018 und fehlende sportliche Großereignisse.
Das Handelsgeschäft verzeichnete laut Brauerei jedoch eine zunehmende Nachfrage, obwohl Warsteiner im Oktober die Preise erhöht hatte. „Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden und konnten 2019 im insgesamt rückläufigen Biermarkt Marktanteile gewinnen“, sagt Christian Gieselmann, Sprecher der Geschäftsführung, auf Nachfrage von Getränke News. „Unsere Marketingkampagne sorgte in einem wettbewerbsintensiven Umfeld für eine hohe Sichtbarkeit und konnte unsere Markenpräferenz weiter steigern.“ Im Fassbiergeschäft sei die Entwicklung leicht negativ gewesen. Zahlen hierzu nennt Gieselmann jedoch nicht. Für März hat die Brauerei eine Erhöhung der Fassbierpreise um rund zehn Euro pro Hektoliter angekündigt. Dass sich dies negativ auf die Absätze auswirken könnte, glaubt Gieselmann nicht. Für den Gastronomen erhöhen sich die Kosten pro Glas um zwei bis drei Cent, der Gast zahle dann wahrscheinlich rund zehn Cent mehr für sein Bier. Dies werde sich nicht auf die Absätze auswirken. „In der Gastronomie ist der Konsument nicht so preissensibel wie im Handel“, sagt Gieselmann.
Positive Exportentwicklung erwartet
Überaus positiv hätten sich die alkoholfreien Biere entwickelt. Hier erzielte Warsteiner mit seinen Sorten Pilsener, Herb und Radler einen Zuwachs von rund 13 Prozent. Radler Alkoholfrei habe gegenüber dem Vorjahr sogar um 31 Prozent zulegen können, heißt es. Im Ausland ging der Absatz der Brauerei dagegen um 4,5 Prozent zurück. Für das Jahr 2020 rechnet Warsteiner jedoch hier wieder mit einer positiven Entwicklung. In Großbritannien und China seien jüngst langfristige Distributionsverträge mit strategischen Partnern unterzeichnet worden, in den Niederlanden soll die Einführung einer neuen Mehrwegkiste ab der zweiten Jahreshälfte für Impulse im Handel sorgen. Zudem werde Warsteiner die deutsche Markenkampagne in allen wichtigen Exportmärkten ausrollen, erklärt Gieselmann.
In Deutschland rechnet Warsteiner durch die anstehende Fußball-Europameisterschaft mit einer Belebung des Marktes. Die Brauerei plant im Umfeld dieses sportlichen Großereignisses eine Handels-Aktion in Deutschland und den Niederlanden.
Werbebudget erhöht
Auch das Werbebudget wurde gegenüber 2019 aufgestockt. Große Teile davon fließen in die Kampagne zur Markteinführung des neuen Bieres Warsteiner Brewers Gold, das ab April mit einer eigenen TV-Kampagne beworben wird. Die bernsteinfarbene, naturtrübe Spezialität wird ab Februar im Handel und in der Gastronomie erhältlich sein. Gieselmann ist überzeugt: „Mit Warsteiner Brewers Gold treffen wir den Zeitgeist und gehen dabei unseren eigenen Weg.“ Im Rahmen der Dachmarken-Strategie wolle man mit der neuen Bierspezialität die Aufmerksamkeit für das gesamtes Warsteiner-Portfolio erhöhen. „Unser Ziel für 2020 ist es, im deutschen Biermarkt weiterhin Marktanteile zu gewinnen“, so Gieselmann.