Die Kulmbacher Brauerei AG wächst im rückläufigen Biermarkt. Während der Bierabsatz in Deutschland im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent zurückging, verzeichnete die Kulmbacher Gruppe 2023 ein Absatzplus von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Bierabsatz stieg um 1,4 Prozent. Insgesamt setzte das Unternehmen 3,6 Millionen Hektoliter Getränke ab. Die Umsätze der Gruppe stiegen um 7,9 Prozent auf 282,0 Millionen Euro, das EBIT betrug 10,1 Millionen Euro, das Konzernergebnis lag bei 6,0 Millionen Euro. Der Free Cashflow lag bei 4,3 Millionen Euro.
Vorstandssprecher Markus Stodden führt die erfolgreiche Entwicklung auf den Zusammenhalt, den Einsatz und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zurück. „Das Streben nach kontinuierlicher Verbesserung ist fest in unserem Selbstverständnis verankert. Dies war besonders im Umgang mit den enormen Preissteigerungen äußerst hilfreich“, erklärt Stodden.
Mönchshof erneut Wachstumstreiber
Ein wesentlicher Beitrag zum Wachstum der Gruppe kam erneut von der Marke Mönchshof, die auch die Jahre davor maßgeblich zum Erfolg beitrug. Die größten Absatzsteigerungen erzielten die Sorten Hell (+9,5 Prozent) und alkoholfreies Naturradler (+12,6 Prozent). Zwar nennt das Unternehmen keine absoluten Absatzzahlen der einzelnen Marken, doch nach Informationen von Getränke News lag der Absatz von Mönchshof im vergangenen Jahr bei 1,2 Millionen Hektolitern.
Für die Marke Kulmbacher meldet das Unternehmen einen Absatzzuwachs von 8,0 Prozent. Hier entwickelte sich die Sorte Pils mit einem Plus von 6,6 Prozent deutlich besser als der deutsche Pilsmarkt, der um 4,3 Prozent zurückging. Das Volumen aller alkoholfreien Biere der Gruppe erhöhte sich um 9,1 Prozent. Der Anteil an alkoholfreiem Bier und alkoholfreien Biermischgetränken am gesamten Bierabsatz der Kulmbacher Brauerei lag 2023 bei 10,1 Prozent. Zu der positiven Geschäftsentwicklung trugen auch die alkoholfreien Erfrischungsgetränke bei: Der Mineralbrunnen Bad Brambacher erzielte ein Absatzplus von 4,4 Prozent; besonders gefragt war die Garten-Limonade mit einem Plus von 21 Prozent.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Markus Stodden mit einem weiter rückläufigen Getränkemarkt in Deutschland und einer anhaltend angespannten Kostensituation: „Wir gehen davon aus, dass die politischen Spannungen, eine schwächelnde Konjunktur und die vielen Krisen das Konsumverhalten weiter negativ beeinflussen.“ Dieser Entwicklung will die Unternehmensgruppe mit Innovationen und intensiver Kundenbetreuung entgegenwirken. „In Summe bleibt die Situation herausfordernd. Mit unserem Geschäftsmodell sehen wir uns gut positioniert und durchaus in der Lage, weiteres Wachstum zu generieren“, so Stodden. Er erwartet eine moderate Steigerung von Absatz und Umsatz.