Restaurants und Hotels verzeichnen in Folge der Corona-Krise nie dagewesene Umsatzeinbrüche: 71,3 Prozent der gastgewerblichen Betriebe sehen sich aktuell in ihrer Existenz gefährdet. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands Dehoga hervor. Nach den vorliegenden Ergebnissen droht jedem sechsten Betrieb (17,5 Prozent) bereits ab November die Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit.
Seit März hat die Branche aufgrund des Shutdowns im Frühjahr und nach dem Neustart mit Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen massive Umsatzverluste erlitten. Auch für Oktober beklagen 83,5 Prozent der befragten Unternehmen Umsatzrückgänge von durchschnittlich 46,1 Prozent. Gründe dafür waren laut Dehoga insbesondere die Beherbergungsverbote und Sperrzeiten-Regelungen, die zu einer regelrechten Stornierungswelle von Übernachtungen und Veranstaltungen führten. Nur 16,5 Prozent der Betriebe meldeten Umsatzzuwächse von durchschnittlich 15,3 Prozent.
„Die Verzweiflung in der Branche wächst“, sagt Dehoga-Präsident Guido Zöllick. „Der neue Lockdown im November hat die Betriebe weiter verunsichert.“ Angesichts der dramatischen Lage brauchen die Betriebe dringend die zugesagten Corona-Hilfen. 78,6 Prozent der Betriebe geben an, dass die Entschädigungszahlungen in der angedachten Größenordnung ausreichen, um den November zu überstehen. „Die Hilfen werden aber nur dann funktionieren, wenn sie jetzt schnell und unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden“, macht Zöllick deutlich.
Die Ergebnisse zeigen jedoch auch, dass bei einem längeren Lockdown weitere Hilfen unverzichtbar wären. 84,7 Prozent der Betriebe geben an, dass die geplanten einmaligen Entschädigungen nicht für eine längere Schließung über den November hinaus ausreichten. An der Umfrage haben sich in der Zeit vom 2. bis 8. November 8.868 Betriebe beteiligt.