Nur 13 Prozent der Konsumenten, die sich einen „Dry January“ fest vorgenommen haben, halten an ihrem guten Vorsatz fest; der Rest greift im Laufe des Monats wieder zu alkoholischen Getränken. Das geht aus einer Verbraucherstudie hervor, die das Marktforschungsinstitut GCA by NIQ, eine Nielsen-Tochter, die Gastronomie-Daten erhebt, zum alkoholfreien Januar unternommen hat.
Gleichzeitig bestätige die Untersuchung aber die wachsende Akzeptanz alkoholfreier Alternativen und den nachhaltigen Einfluss solcher Initiativen auf das Verbraucherverhalten, heißt es. Konkret wollen nach dem Dry January 53 Prozent der Befragten ihren Alkoholkonsum wieder aufnehmen, aber achtsamer als zuvor damit umgehen. Mehr als ein Drittel möchte auch weiterhin ganz auf Alkohol verzichten. Nur 11 Prozent kehrten laut der Studie zu ihrem normalen Alkoholkonsum zurück.
Wasser und Softdrinks stärker nachgefragt
Bei der Getränkewahl waren laut GCA die Verbraucher dieses Jahr experimentierfreudig. Konsumiert wurden verschiedene, auch neuere, alkoholfreie Varianten von Wein, Bier oder Spirituosen, die von vielen häufiger oder erstmals beim Ausgehen bestellt wurden. Die bevorzugte Wahl hieß „Mocktails“. Rund ein Viertel der Verbraucher probierte sie während des Dry January zum ersten Mal, und ein weiteres Viertel trank die gleiche Menge wie sonst. Andere Getränkekategorien hingegen profitierten ebenfalls vom Dry January, denn die Verbraucher tranken mehr Wasser (45 %) und Softgetränke (34 %) als sonst.
Der Wandel unterstreiche die wachsende Bedeutung eines vielfältigen Angebots an alkoholfreien Getränken in Lokalen, so die Schlussfolgerung der Marktforscher. Die Entwicklung sei eine entscheidende Gelegenheit für Marken, Lieferanten und Betreiber, Innovationen zu entwickeln und die Anforderungen der Verbraucher zu erfüllen.
„Die Priorisierung und Verbesserung des Angebots an alkoholfreien Optionen kann ein breiteres Publikum ansprechen und gleichzeitig die soziale Anziehungskraft von Vor-Ort-Erlebnissen für abstinente Menschen und jene mit geringem Alkoholkonsum verstärken“, unterstreicht Bilal Kaddouri, Client Solutions Director Deutschland von Nielsen IQ.