2023 war ein düsteres Jahr für Spirituosen. Die meisten Kategorien verloren im deutschen Lebensmitteleinzelhandel – teilweise deutlich – an Absatz. Das geht aus der aktuellen „Spirituosen-Hitparade im LEH 2022/23“ hervor, die der Branchenverband BSI unter Verweis auf Erhebungen von Circana veröffentlicht hat. Demnach stand bei 40 von 48 Segmenten ein Minus vor der durch das Marktforschungsinstitut ermittelten Mengenentwicklung.
Unter den Verlierern finden sich auch die drei volumenstärksten Spirituosen Wodka (74,6 Millionen 0,7-Liter-Flaschen/-2,3 Prozent), Halbbitterliköre (42,2 Mio. Fl./-6,4%) und Rum (36,7 Mio. Fl./-4,7%), was aufgrund der hohen Marktanteile zu deutlichen Verlusten in den absoluten Mengen führt. Auf hohem Niveau gingen auch frühere Mengenbringer wie Bourbon Whiskey, Sahnelikör und Fruchtlikör zurück. Auch Gin (inkl. Genever), der vor wenigen Jahren noch als Boom-Segment galt, schrumpfte 2023 um gut neun Prozent.
Hingegen positionieren sich nur wenige Volumenkategorien mit Zuwächsen an der Spitze der Hitparade: Lediglich ein dünnes Plus von 0,3 Prozent, wenn auch auf relativ hohem Niveau, zeigt sich bei den „restlichen Likören“, die auf insgesamt 29,9 Millionen 0,7-Liter-Flaschen kamen. Darüber hinaus sind die einzigen größeren Kategorien mit Zuwachs der Branntwein-Verschnitt (14,6 Mio. Fl./+3,5%) und Scotch Whisky (17,1 Mio. Fl./+2,8%).
Insgesamt ging laut BSI der Absatz von Spirituosen im letzten Jahr um 5,4 Prozent auf 445,7 Millionen 0,7-Liter-Flaschen zurück. Separat davon werden die Spirituosen-Mixgetränke (Ready-to-drinks) betrachtet; hier scheint das starke Wachstum allmählich in eine Sättigungskurve überzugehen: Der Absatz stieg um 5,1 Prozent auf 76,6 Millionen 0,7-Liter-Flaschen.
Mehr Informationen rund um den Markt für Spirituosen und andere alkoholische Getränke kann man der aktuellen Broschüre „Daten aus der Alkoholwirtschaft 2024“ entnehmen, die der BSI jetzt veröffentlicht hat. In dem jährlich erscheinenden Zahlenwerk trägt der Verband alle relevanten Zahlen – von der Anzahl und Größe der Betriebe, über die Marktanteile verschiedener Kategorien bis zu den Werbeausgaben der Branche – übersichtlich zusammen. Das kostenlose Heft kann per E-Mail an info@bsi-bonn.de bestellt oder direkt auf der Webseite des BSI heruntergeladen werden.