Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) rechnet 2024 mit einer durchschnittlichen Streuobsternte von rund 500.000 Tonnen. Die Prognose fällt allerdings je nach Region recht unterschiedlich aus. Für die östlichen Bundesländer und den Norden Deutschlands prognostizieren die Experten durchweg geringe Erträge, was auf ungünstige klimatische Bedingungen wie unter anderem Spätfröste zurückzuführen sei.
Im Hauptanbaugebiet Baden-Württemberg hingegen zeigt sich ein gemischtes Bild: Während für die Region Bodensee-Oberschwaben und den Raum Stuttgart die Ernteprognose gut ausfällt, prognostiziert der Verband in den restlichen Landesteilen eher schwächere Ernten. In weiten Teilen Bayerns sind laut VdF-Angaben gute Mengen zu erwarten.
In den letzten Vegetationsperioden von 2019 bis 2022 haben die Baumbestände auf den Streuobstwiesen durch die Dürresommer stark gelitten, was sich laut dem Verband zunehmend auch in einem vermehrten Auftreten von Frucht- und Blütekrankheiten niederschlägt.
Der VdF ermittelt die voraussichtliche Streuobsternte seit 30 Jahren mithilfe der sogenannten Kelterapfel-Behangdichten-Schätzung, die am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee entwickelt wurde. Dazu werden pro Baum fünf Ausschnitte ins Visier genommen und dort die Äpfel gezählt. Nach einem speziellen Berechnungsverfahren kann so eine recht genaue Aussage über die Ernteerwartung getroffen werden.