Die Rotkäppchen-Mumm Gruppe meldet für 2024 ein „erfolgreiches Jahr“. Trotz des schwierigen Marktumfelds konnte das Unternehmen seinen Umsatz um sieben Prozent auf 1,28 Milliarden Euro (inkl. Sekt- und Alkoholsteuer) steigern und seine Marktposition weiter stärken. Das teilte CEO Christof Queisser auf der diesjährigen Bilanzpressekonferenz mit und zeigte sich mit dem Ergebnis „sehr zufrieden“. Konkrete Zahlen zur Absatzentwicklung wollte er auf Nachfrage nicht nennen.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung nutzte die Online-Veranstaltung auch, um sich nach über zehn Jahren an der Spitze von Rotkäppchen-Mumm aus der Branche zu verabschieden, und stellte seine Nachfolgerin Silvia Wiesner vor, die ihn ab 1. März auf der Topposition ablösen wird. Queisser übernimmt ab 1. April die Geschäftsführung der Managementholding Maxingvest. Das Hamburger Unternehmen ist zu 100 Prozent an der Tchibo GmbH beteiligt und kontrolliert mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an der Beiersdorf AG. Ebenfalls neu in der Führungsriege des deutschen Sektmarktführers ist Markus Jauch, der als Geschäftsführer Operations antritt.
„Sehr gute Entwicklung“ bei Sekt und Wein
Wie Queisser weiter berichtete, entwickelten sich die Kategorien Sekt und Wein des eigenen Hauses deutlich besser als der Gesamtmarkt. Während das Segment Sekt/Champagner laut Circana-Marktforschung 2024 um fast zwei Prozent rückläufig war, legten die Rotkäppchen-Mumm-Schaumweine laut internen Daten um zwei Prozent auf 647 Millionen Euro zu. Für die Marke Rotkäppchen veröffentlicht der Hersteller keine Umsatzentwicklung, der Marktanteil sei aber von 37 auf 38 Prozent gestiegen, so Queisser. Auf eine „sehr gute Entwicklung“ blickt er bei den Premium- und Lifestylemarken Geldermann und Mumm zurück, deren Umsatz um neun und sieben Prozent stieg.
Noch stärker als bei den Sparklings fällt die Differenz beim Wein aus: Hier war der von Extremwetterereignissen und Konsumzurückhaltung geprägte Markt 2024 um vier Prozent rückläufig, die Markenweine von Rotkäppchen-Mumm wuchsen hingegen um insgesamt sieben Prozent auf 268 Millionen Euro. Der „Erfolgsfaktor“ sei hier die italienische Marke „Doppio Passo“ gewesen, die mit 15 Prozent Marktanteil starke Nummer eins unter den Markenweinen im LEH ist. Ihr Umsatz konnte 2024 um 12 Prozent gesteigert werden.
Ebenfalls profitieren konnte die Gruppe von dem Trend zu bewusstem Genuss, der die Kategorie der alkoholfreien Alternativen beflügelt. Mit seinem umfangreichen Portfolio konnte Rotkäppchen-Mumm in diesem Bereich um 20 Prozent wachsen.
Umsatzminus durch Trennung von Spirituosenmarken
Einzig die Kategorie der Spirituosen entwickelte sich schlechter als der Gesamtmarkt. Dieser verlor laut Circana zwei Prozent an Umsatz, bei Rotkäppchen-Mumm ging der Wert um sechs Prozent auf 365 Millionen Euro zurück. Queisser führt das Minus auf zwei Effekte zurück: Zum einen seien die Hochprozenter in Teilen stärker in der Gastronomie vertreten und litten dadurch unter dem veränderten Ausgehverhalten, zum zweiten hat das Tochterunternehmen Eggers & Franke die Distribution der Marken Moskovskaya zu Jahresbeginn sowie die der Aquavite Linie, Malteserkreuz und Aalborg zur Jahresmitte abgegeben. Damit sei allerdings das Kerngeschäft gestärkt worden, zeigt sich Queisser auch hier „sehr zufrieden“.
Die Führung übergibt Christof Queisser nach eigener Aussage zu einer Zeit, in der das Unternehmen auf einer sehr gesunden wirtschaftlichen Basis steht. „Die guten Geschäftsergebnisse und das breite, vielfältige Portfolio lassen uns optimistisch in die Zukunft blicken“, unterstreicht auch seine Nachfolgerin Silvia Wiesner.