In Bonn hat sich eine neue „Schutzgemeinschaft für geografische Angaben im Spirituosenbereich in Deutschland e.V.“ (SgASD) gegründet. Sie soll den Schutz aller bereits bestehenden deutschen geografischen Angaben für Spirituosen verfolgen, wie es in einer EU-Spirituosenverordnung vom April 2019 neu geregelt wurde. Darüber hinaus unterstützt der neue Verein seine Mitglieder und andere Branchenvertreter bei der Beantragung neuer geografischer Angaben.
Er setzt damit eine Arbeit fort, die bisher beim Spirituosenverband BSI, Bonn, gelegen hat. Nach der Diskussion in speziellen Fachgruppen beantragt nun er neue geografische Angaben bei der EU. Mitglieder in der Schutzgemeinschaft können alle Hersteller der durch eine geografische Angabe geschützten Spirituose (wie beispielsweise Korn, deutscher Weinbrand, Steinhäger, Schwarzwälder Kirschwasser) sein. Darüber hinaus ist auch der BSI Mitglied in der SgASD. Jedes Mitglied der Schutzgemeinschaft arbeitet in mindestens einer Fachgruppe mit.
Präsidium und Geschäftsführung
Präsident des neuen Vereins wird Dr. Patrick Mier, Geschäftsführer des Berliner Unternehmens Schilkin. Als sein Stellvertreter wurde Friedrich Schwarze, Geschäftsführer von Schwarze und Schlichte, Oelde, nominiert. Die Geschäftsführung übernimmt die langjährige BSI-Geschäftsführerin Angelika Wiesgen-Pick.
Geografische Angaben, die gemäß der EU-Spirituosenverordnung geschützt sind, benötigen eine besondere Produktspezifikation („technical file“). Sie muss u.a. eine Beschreibung der Merkmale und der Herstellung sowie die Abgrenzung des betreffenden Gebiets enthalten. In Deutschland haben die betroffenen Verbände gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bereits im Vorfeld eine Vielzahl dieser Spezifikationen beraten und ihren Schutz erfolgreich beantragt.
Eine Kartendarstellung aller geschützten geografischen Angaben für Spirituosen in Deutschland und Europa hat der europäische Dachverband Spirits Europe hier veröffentlicht.