Ein außergewöhnlich niedriger Bierabsatz im März sorgt beim Deutschen Brauer-Bund (DBB) für Besorgnis: Ein „dramatisches Minus“ von insgesamt 10,9 Prozent und am deutschen Markt sogar von 13,6 Prozent schocke die Branche, kommentiert der Verband die Zahlen, die das Statistische Bundesamt jetzt vorgelegt hat. Im Ganzen setzten die deutschen Brauer im März 6,9 Millionen Hektoliter ab, 5,5 Millionen Hektoliter davon am Heimatmarkt.
Gerade dieser Monat habe in den letzten schwierigen Jahren „positive Impulse zum Jahresergebnis beigesteuert“, so der DBB. So lag der Absatz im März 2021 – trotz der pandemiebedingten Einschränkungen – um gut 12 Prozent über dem Vorjahr. „Dieser Zuwachs ist nun wieder dahin“, heißt es aus Berlin, man befinde sich wieder auf Vorkrisenniveau. Aufgelaufen beträgt das Minus zu 2019 bereits gut 9 Prozent. Noch stärker als der Absatz von Bier ging der von Biermischgetränken im März zurück; er erreichte 309.593 Hektoliter und lag damit 14,8 Prozent unter dem Vorjahresmonat.
Dünnes Plus bei den Ausfuhren
Deutlich besser als im Inlandsgeschäft sieht es bei den Exporten aus, wenn auch lediglich ein dünnes Plus verzeichnet werden konnte; so stiegen die Ausfuhren in EU-Länder um 2,6 Prozent auf 705.980 Hektoliter, in Drittländer wurden 683.042 Hektoliter geliefert – 1,1 Prozent mehr als im März 2022.
An den Absatzverlusten insgesamt haben Brauereien aus praktisch allen Bundesländern Anteil. Lediglich Berlin/Brandenburg verzeichnete mit +20,5 Prozent Zuwächse. Deutlich abwärts ging es für die Hersteller aus den größten Herkunftsländern Bayern und Nordrhein-Westfalen; sie mussten Einbußen von 5,2 Prozent bzw. 16,5 Prozent hinnehmen.
Mehr oder weniger deutlich im Negativtrend lagen auch Mecklenburg-Vorpommern (-2,2 Prozent), Baden-Württemberg (-3,0 Prozent), Sachsen (-4,0 Prozent), Niedersachsen/Bremen (-7,3 Prozent), Schleswig-Holstein/Hamburg (-9,3 Prozent), Rheinland-Pfalz/Saarland (-15,5 Prozent), Hessen (-19,6 Prozent), Thüringen (-27,6 Prozent) und Sachsen-Anhalt (-99,2 Prozent).
In den Zahlen des Statistischen Bundesamts sind alkoholfreie Biere und Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union eingeführte Bier nicht enthalten.