Rotkäppchen-Mumm hat im Geschäftsjahr 2021 ein stabiles Ergebnis erzielt. Wie das Unternehmen heute in seiner Bilanzpressekonferenz mitteilte, lag der Gesamtumsatz bei 1,2 Milliarden Euro, damit auf dem Niveau des Vorjahres und sogar über dem des Vor-Pandemie-Jahres 2019, als mit 1,1 Milliarden Euro der höchste Umsatz in der Unternehmensgeschichte erzielt wurde.
Mit dem Ergebnis zeigte sich Christof Queisser, Vorsitzender der Geschäftsführung, sehr zufrieden. Angesichts der volatilen Marktsituation sei es „eine große Leistung“ gewesen, den Umsatz zu halten. Wichtiger Erfolgsfaktor dabei sei die 2006 begonnene breite Aufstellung des Unternehmens mit dem Ergebnis, dass das Geschäft heute auf drei starken Standbeinen ruhe.
Während 2021 das Geschäftsfeld Sekt & Co um 6,1 Prozent auf 558 Millionen Euro sank, legte das Weinsegment um 11,8 Prozent auf 255 Millionen Euro zu, und der Umsatz bei den Spirituosen wuchs leicht um 2,1 Prozent auf 386 Millionen Euro. (Die Umsatzzahlen sind inklusive Sekt- und Alkoholsteuer, jedoch ohne Mehrwertsteuer angegeben.)
Weinsortiment 2021 sehr erfolgreich
Das außerordentliche Wachstum beim Wein führt das Management vor allem auf ein deutliches Plus bei der italienischen Marke „Doppio Passo“ zurück, die allein für 133 Millionen Euro Umsatz steht; auch die Rotkäppchen-Wein-Range inklusive der alkoholfreien Varianten sei gewachsen. Insgesamt habe zudem eine Verschiebung des Absatzes gerade von Premium-Produkten aus der Gastronomie in den Lebensmittelhandel und ins Online-Geschäft zu dem guten Ergebnis beigetragen.
„Sekt & Co“ hingegen hätten durch den Wegfall von Feierlichkeiten in der Gastronomie und insgesamt fehlende Feiermomente gelitten. Hier seien aber auch rein „technische“ Verschiebungen in der Bestandssituation der Absatzpartner negativ ins Gewicht gefallen.
Zwei Trends, die sich gegenseitig verstärkten, kamen Rotkäppchen-Mumm im vergangenen Jahr zugute: Die Gastronomie konnte zumindest zeitweise wieder Gäste empfangen, und zugleich entdeckten immer mehr Menschen höherpreisige Getränke für sich. So zeige sich beispielsweise an dem starken Wachstum der Marke Geldermann, dass viele Verbraucher bewusster und weniger konsumieren, unterstrich Queisser.
Branche substanziell unter Druck
Fürs kommende Jahr 2022 zeigt er sich zuversichtlich. Die starken Marken des Hauses böten den Menschen besonders in schwierige Zeiten Verlässlichkeit und Sicherheit, betonte der Rotkäppchen-Mumm-Chef. Es stehe aber auch ein sehr herausforderndes Jahr bevor, da die Branche ebenso wie die Verbraucher von „nie dagewesenen Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie“ belastet würden.
Besonders starke Preissteigerungen verzeichnet das Unternehmen – wegen der energieintensiven Produktion – beim Glas, aber auch Vorprodukte wie etwa Getreide für Spirituosen werden immer teurer. Hinzukommt eine mengenmäßig außergewöhnliche schwache Weinernte. Alle in der Branche stünden 2022 „substanziell unter Druck“.