Die Hawesko Holding AG ist positiv ins Jahr 2020 gestartet. Im ersten Quartal 2020 stieg der Konzernumsatz durch das Wachstum in den Endkundensegmenten Retail und E-Commerce auf 123,8 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 119,7 Mio.) und hat sich damit besser entwickelt als der Markt, der nach Angaben des Deutschen Weininstituts im selben Zeitraum um ein Prozent im Wert zurückging. Das teilt das Unternehmen in einer Meldung zur Quartalsbilanz mit.
Das Segment Retail (Jacques‘ Wein-Depot und Wein & Co.) steigerte demnach seinen Umsatz um 4,3 Prozent auf 45,6 Millionen Euro. Das Wachstum von Jacques‘ betrug 7,6 Prozent, während Wein & Co. durch die Corona-bedingten Filialschließungen in Österreich im ersten Quartal einen Umsatzrückgang verzeichnete. Im Segment E-Commerce konnte ein Umsatz von 41,3 Millionen Euro erzielt werden, was einem Plus von 5,6 Prozent entspricht.
B2B-Geschäft seit März rückläufig
Das B2B-Segment erzielte mit 36,9 Millionen Euro insgesamt einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahresquartals, wobei im März bereits deutliche Umsatzrückgänge durch die Schließungen im Hotel- und Gastgewerbe zu verzeichnen waren. Das Ergebnis (Ebit) lag im ersten Quartal den Angaben zufolge bei 3,9 Millionen Euro und damit um 2,6 Prozent über dem Vorjahr, obwohl geplante Einmalaufwendungen für den Lagerumzug von Jacquesʼ von einer Million Euro zu verbuchen waren.
Die aktuellen Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie wirken unterschiedlich auf die verschiedenen Geschäftsmodelle ein: Das E-Commerce-Segment erfährt seit Mitte März durch den erhöhten Heim-Konsum einen regelrechten Boom mit Wachstumsraten von annähernd +50 Prozent bei allen Marken.
Retail-Segment in der Krise behauptet
Mit der Rückkehr zum regulären Betrieb in Gastronomie und Hotellerie ist von einer Reduzierung des Weinkonsums zu Hause und damit einer Normalisierung der Wachstumsraten auszugehen. Im Retail-Segment verzeichnet die Hawesko AG trotz behördlicher Auflagen und zeitweiser Filialschließungen einen stabilen bis wachsenden Umsatzverlauf, so dass ein nahezu planmäßiger Geschäftsverlauf zu erwarten ist.
Für das Großhandels-Segment als Zulieferer von Gastronomie und Hotellerie sind starke Umsatzrückgänge zu verzeichnen und es ist mit einer nur langsamen Erholung zu rechnen. Ein Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm zur Abfederung der Corona-Belastungen im Großhandel wurde bereits eingeleitet.
Insgesamt sieht sich das Management aktuell nicht zu einer konkreten Prognose für das Geschäftsjahr 2020 in der Lage. Allerdings erwartet der Vorstand auf Basis der aktuellen Informationen, dass trotz der großen Belastungen im B2B-Segment ein insgesamt deutlich positives Ergebnis erreicht wird.