Sigmar Gabriel ist neuer „Botschafter des Bieres“. Auf dem Deutschen Brauertag in Berlin wurde der frühere SPD-Vorsitzende und ehemalige Vizekanzler von den deutschen Brauern mit dem Titel ausgezeichnet. Die bisherige Botschafterin Julia Klöckner (CDU), Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, übergab das Amt vor 400 Gästen an ihren Nachfolger.
„Als Niedersachse, dessen Heimat seit jeher für eine reiche Braukultur bekannt ist, fühle ich mich den Brauereien verbunden“, sagte Gabriel mit Blick auf die Auszeichnung. „Deutsche Brauereien stehen symbolhaft für Nachhaltigkeit, Tradition und Innovation. Sie pflegen nicht nur eine Jahrtausende alte Tradition des Bierbrauens, sondern stellen sich durch konsequente Modernisierung auf die Herausforderungen der Zukunft ein.“
Der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Dr. Jörg Lehmann, würdigte Gabriel als profilierten Staatsmann und engagierten Wirtschafts- und Umweltpolitiker, der sich seit Beginn seiner Laufbahn mit großer Leidenschaft für die Interessen des Handwerks, für einen starken Mittelstand und den Schutz der Natur eingesetzt habe. Dies verdiene Respekt und Anerkennung.
Stiftungspreis geht an Robert Riedl
Eine Leistung ganz anderer Art prämiert der Henrich-Funke-Pschorr-Stiftungspreis, der ebenfalls im Rahmen des Deutschen Brauertags verliehen wurde. Er zeichnet Brauwissenschaftler aus, deren Arbeit sich als besonders praxisrelevant erwiesen haben. In diesem Jahr ging er an Robert Riedl, der sich im Rahmen seiner Promotionsarbeit mit dem Lactobazillus brevis beschäftigte, einem Organismus, dessen Auftreten in Bier oder anderen Getränken zu Fehlern wie Trübungen und Fehlaromen führt. Mit innovativen Methoden der Biologie und Informatik entwickelte er ein Schnellnachweissystem.
Der Brauingenieur arbeitete am Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität der Technischen Universität München. Der Henrich-Funke-Pschorr-Stiftungspreis wird alle zwei Jahre vergeben.