Der deutsche Biermarkt ist schwach ins Jahr 2025 gestartet. Wie der Deutsche Brauer-Bund (DBB) unter Verweis auf aktuelle Erhebungen des Statistischen Bundesamts mitteilt, setzten die Brauereien aus Deutschland im März insgesamt 5,93 Millionen Hektoliter Bier ab – das sind 621.000 Hektoliter oder 9,5 Prozent weniger als im März des Vorjahres.
Die Ausfuhren entwickelten sich ebenfalls rückläufig: Der Bierexport sank um 7,0 Prozent auf 1,12 Millionen Hektoliter. Besonders stark fiel das Minus bei den Ausfuhren in EU-Länder aus: Hier wurden mit 609.000 Hektolitern rund 9,7 Prozent weniger Bier ausgeliefert als im Vorjahresmonat. Einen Lichtblick gibt es allerdings bei den Biermischgetränken: Ihr Absatz legte im März deutlich um 8,0 Prozent auf 337.000 Hektoliter zu.
Negativtrend bestätigt
Die Zahlen aus den ersten beiden Monaten des Jahres bestätigen den anhaltenden Negativtrend: Bereits im Januar war der Absatz gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent zurückgegangen, im Februar verzeichneten die Brauereien aus Deutschland sogar ein Minus von 10,8 Prozent. Der März schließt damit nahtlos an die schwache Entwicklung an.
Als Gründe nennt der DBB unter anderem das späte Osterfest, das sich negativ auf die März-Absätze ausgewirkt habe. Auch der Karneval Anfang März habe nicht kompensierend wirken können, so der Verband. Die Witterung sei im März weitgehend unauffällig geblieben und habe keine Absatzimpulse setzen können. Hinzu kommen strukturelle Belastungsfaktoren: Die zunehmende Zahl an Unternehmensinsolvenzen, steigende Arbeitslosigkeit und eine diffuse außenpolitische Lage drücken auf die Konsumlaune der Verbraucher. Auch von den jüngsten Neuwahlen und der Regierungsbildung gehe bislang kein spürbarer Aufschwung für den privaten Konsum aus, so der Verband.
Insgesamt summiert sich das Absatzminus der Brauereien aus Deutschland nach den ersten drei Monaten auf 600.000 Hektoliter beim Gesamtbierabsatz und auf 550.000 Hektoliter bei den steuerpflichtigen Mengen. Die Brauwirtschaft steht damit bereits zum Jahresbeginn vor erheblichen Herausforderungen.
Nur zwei Bundesländer im Plus
In der März-Absatzstatistik melden lediglich die Brauereien aus Sachsen-Anhalt (+6,7 Prozent) und Thüringen (+4,5 Prozent) ein Absatzplus. Die Brauereien aus den anderen Bundesländern erzielten ein Minus. Die höchsten Absatzverluste melden die Brauereien aus Hessen (-41,2 Prozent), Rheinland-Pfalz/Saarland (-22,1 Prozent), Schleswig-Holstein/Hamburg (-20,0 Prozent), Berlin/Brandenburg (-17,4 Prozent) und Baden-Württemberg (-16,9 Prozent). Aber auch die Brauereien aus Niedersachen/Bremen (-9,8 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (-7,8 Prozent), Nordrhein-Westfalen (-7,2 Prozent), Sachsen (-6,7 Prozent) und Bayern (-6,3 Prozent) verzeichneten im März hohe Absatzverluste.
In den Zahlen sind alkoholfreie Biere und Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union eingeführte Bier nicht enthalten