Im Deutschen Bundestag hat sich vergangene Woche die „Parlamentsgruppe Braukultur“ gegründet. Es ist neben dem bereits seit 1974 bestehenden „Deutschen Institut für Reines Bier e.V.“ eine zweite Initiative aus dem Kreis der Abgeordneten, die sich für die Themen Bierkultur und Brauwirtschaft einsetzen möchte.
Initiatorin der „Parlamentsgruppe Braukultur“, zu der 50 Abgeordnete gehören, ist die oberfränkische Grünen-Abgeordnete Lisa Badum (38), Obfrau im Ausschuss für Klimaschutz und Energie. Sie hatte sich in den vergangenen Jahren gegenüber der Bundesregierung immer wieder für die Unterstützung der Brauwirtschaft und der Gastronomie in der Corona-Krise eingesetzt.
Weitere Gründungsmitglieder der fraktionsübergreifenden Parlamentsgruppe sind der niedersächsische CDU-Haushaltspolitiker Andreas Mattfeldt, Mitinhaber der Biermarke „Preußens Pilsner“, der Ebersberger CSU-Abgeordnete Dr. Andreas Lenz, Vorsitzender des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung, die rheinland-pfälzische SPD-Abgeordnete und Ernährungspolitikerin Isabel Mackensen-Geis, der niederrheinische SPD-Abgeordnete Udo Schiefner, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Bundestag, der Bochumer FDP-Abgeordnete Olaf in der Beek, klimapolitischer Sprecher seiner Fraktion, sowie die Linken-Abgeordnete Ina Latendorf aus Mecklenburg, Obfrau für den Bereich Ernährung und Landwirtschaft.
Im Gründungsmemorandum der neuen Parlamentsgruppe heißt es, die Braukultur in Deutschland verkörpere „zahlreiche Werte und Traditionen“ wie „Qualität, hochwertiges Lebensmittelhandwerk, regionale Wirtschaft und mittelständische Betriebe“. Deutschland sei für seine Braukultur weltbekannt. Es gebe in Deutschland neben wenigen großen Betriebe viele kleine Brauereien, die seit Jahrhunderten aktiv und teilweise noch in Familienbesitz seien. Die Gründung neuer Brauereien und der Craft-Trend zeigten, dass die Branche „höchst lebendig“ sei.
Durch die Corona-Krise und die Lockdowns seien jedoch gerade die für viele Regionen so typischen Familienbetriebe, Traditionsbrauereien und Brauereigasthöfe in Probleme geraten. Dabei seien sie „ein Beispiel für zukunftsfähige regionale Wirtschaftskreisläufe, die unsere Regionen einzigartig und stark machen“. Die Vielfalt im Bereich der Brauwirtschaft müsse erhalten werden, und sie könne „auch Pate stehen für andere Wirtschaftsbereiche und Vorbild sein für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft“.