Die württembergische Winzergenossenschaft WZG stellt ab sofort sämtliche Lieferungen an die Rewe Group ein. Das teilt Vorstandsmitglied Uwe Kämpfer in einer Pressemeldung mit. Grund für den ersten Lieferstopp in der WZG-Geschichte sei, dass der Handelskonzern die „im Vergleich zum Gesamtumfeld moderate“ Preiserhöhung von weniger als fünf Prozent abgelehnt habe.
Angesichts zweistelliger Kostensteigerungen, insbesondere in den Bereichen Energie, Logistik und Ausstattungsmaterialien, würde die ausgesprochene „Minimal-Forderung“ dabei nicht einmal die anfallenden Kosten auffangen, so die WZG.
Die Genossenschaft, ihre Mitgliedsbetriebe und Erzeuger leiden nach eigenem Bekunden seit Monaten dramatisch unter der schwierigen Marktlage. Zudem seien durch die geringen Erntemengen der letzten Jahre die Rücklagen der Erzeuger aufgebraucht. Die einzige Reaktionsmöglichkeit bleibe in dieser Situation die Einstellung der Belieferung.
Die WZG ist mit einem Jahresumsatz von 80,8 Millionen Euro (2020) die umsatzstärkste Winzergenossenschaft Deutschlands und zählt damit auch zu den größten Weinlieferanten des deutschen Lebensmitteleinzelhandels. Laut Unternehmensangaben stammt jede vierte außerhalb Württembergs verkaufte Flasche Wein aus dem Keller der WZG.