Die Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG) hat das Jahr 2019 mit einem leichten Minus abgeschlossen. Der Absatz sank um 2,5 Prozent auf 27,6 Millionen Liter, der Umsatz ging um 3,1 Prozent auf insgesamt 85,71 Millionen Euro zurück. Im WZG-Eigengeschäft fielen die Umsätze um 3,6 Prozent auf 49,95 Millionen Euro; die Umsätze mit den Weinen der Primärgenossenschaften im LEH konnten hingegen um 0,43 Prozent auf 33,87 Millionen Euro gesteigert werden.
Auch für 2020 rechnet die Genossenschaft, bedingt durch eine nationale Preiserhöhung, nicht mit steigenden Absatzmengen. Gleichzeitig setze man aber auf Wachstum, heißt es aus Möglingen: Die WZG forciere den Absatz ihrer Weine auch außerhalb Württembergs. Aktuell liegt dieser Anteil bei 69 Prozent. Von den Weinen der Primärgenossenschaften, die von der WZG im LEH vermarktet werden, finden inzwischen 34 Prozent außerhalb Württembergs ihren Weg zu den Verbrauchern.
Im Markenweingeschäft musste die WZG im letzten Jahr mit ihrem nationalen Rebsortensortiment und der Serie Edition Gourmet einen leichten Rückgang von drei Prozent hinnehmen; der Absatz der Produktlinie Süß & Fruchtig hingegen stieg um ein Prozent. Hauptumsatzträger bleibt jedoch nach wie vor die Literflasche mit rund 53 Prozent der Absatzmenge.
Corona bringt „keine dramatischen Einbußen“
Von der Corona-Krise sieht sich die Genossenschaft nicht stark beeinträchtigt. Da 90 Prozent der Mengen im inländischen Lebensmittelhandel abgesetzt würden und der Absatz damit nicht von Gastronomie oder Export abhängig sei, gehe man aktuell davon aus, dass die Pandemie „keine dramatischen Einbußen“ zur Folge haben werde.
Unabhängig davon seien aber die Absatzmärkte weiterhin „außerordentlich herausfordernd“. Zu schaffen machen der WZG vor allem eine rückläufige Käuferreichweite, ein tendenziell kritischer Umgang mit Alkohol in Politik und Gesellschaft und die Problematik zurückgehender Nachfragemengen im gesamten Nahrungsmittelsektor. Dazu komme eine fortschreitende Internationalisierung des Angebots, die dazu führe, dass in Deutschland weniger als jede zweite Flasche aus heimischer Produktion stamme.
2020 liegt der Fokus laut dem Management auf der Steigerung der Profitabilität durch die konsequente Umsetzung der nationalen Preiserhöhung und zudem auf einer gezielten Sortimentsüberarbeitung, durch die weitere Impulse für die Wachstumsstrategie gesetzt werden sollen.