Die Anzahl aktiver Gastronomiebetriebe in Deutschland ist 2022 um 6,0 Prozent gestiegen. Zuwächse gab es über alle Betriebsformen hinweg, am stärksten wuchs mit +8,1 Prozent der Sektor mit Schwerpunkt auf Speisen, gefolgt von getränkebetonten Formen (+4,3 Prozent) und Betrieben mit Fokus auf Beherbergung (+2,1 Prozent). Das geht aus dem neuen „Markt Monitor“ hervor, den die Gedat ab sofort einmal im Quartal veröffentlichen will.
Was die Anzahl der Gastronomiebetriebe angeht, scheint sich damit eine Trendumkehr abzuzeichnen: Letzte Woche hatte der Branchenverband Dehoga für die Jahre 2019 bis 2021 unter Verweis auf Zahlen des Statistischen Bundesamts einen Rückgang der Gastro-Unternehmen um 16,1 Prozent gemeldet und dies vor allem mit pandemiebedingten Einbußen erklärt. Die Zahlen sind allerdings nur bedingt vergleichbar: Während das Statistische Bundesamt die Entwicklung aller steuerpflichtigen Unternehmen der Branche einbezieht, sind Basis der neuen Gedat-Erhebung solche Betriebe, zu denen der Getränkefachgroßhandel im betrachteten Zeitraum Absätze an die Gedat gemeldet hat.
Regional fallen die Zuwächse unterschiedlich aus: Gewinner ist Bayern mit einem Plus von 9,2 Prozent, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 8 Prozent. Das geringste Wachstum weist die Region Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg mit 2,4 Prozent auf. Dieses Gebiet zeigt auch den einzigen Verlust im Bundesgebiet in der Betriebsform Beherbergung (-1,1 Prozent).
Besonders positiv ist die Entwicklung insgesamt in Großstädten; nur Hamburg und sein Umland verzeichnet deutliche Verluste von bis zu -3,5 Prozent. Die größte Dynamik ist mit +6,3 Prozent in Berlin zu verzeichnen. Dort konnten die Aktivitäten weggefallener Objekte durch neue mehr als kompensiert werden. Das gastronomisch starke Südbaden verzeichnet mit +13,2 Prozent einen besonders hohen Zuwachs und steht damit an der Spitze der Regionen.
Mit dem neuen „Markt Monitor“ will die Gedat der Getränkewirtschaft Zahlen zur Verfügung stellen, die helfen sollen, den Außer-Haus-Markt genauer zu analysieren. „Während die Datenlage zur Marktlage über den LEH als Absatzkanal recht gut ist, herrscht im Außer-Haus-Markt große Unklarheit. Diese Lücke helfen wir zu schließen“, erklärt Gedat-Geschäftsführer Wolfram Scholz. Die Stichprobe bilden durchschnittlich 900 absatzmeldende Getränkefachgroßhändler. Interessierte können die Daten hier abrufen.