Der Weinkonsum ist im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) unter Verweis auf eine Analyse von Nielsen IQ mitteilt, sank die Menge des eingekauften Weins um vier Prozent und der damit erzielte Umsatz um fünf Prozent.
Deutsche Weine waren mit einem Minus von fünf Prozent im Absatz und sechs Prozent im Umsatz etwas stärker von der negativen Entwicklung betroffen. Die Gründe dafür sieht DWI-Geschäftsführerin Monika Reule insbesondere im demographischen Wandel, in den veränderten Konsumgewohnheiten der Verbraucher sowie in dem konjunkturbedingt kostenbewussteren Einkaufsverhalten der Deutschen.
Heimische Erzeugnisse beim Preis im Nachteil
„Im vergangenen Jahr haben vier Prozent weniger Haushalte Wein eingekauft und dabei besonders auf den Preis geachtet“, erklärte Reule. Aufgrund der erhöhten Preissensibilität sind die Durchschnittspreise sowohl der deutschen als auch der ausländischen Weine erstmals seit 2010 wieder leicht um jeweils vier Cent pro Liter gesunken. Weil die internationalen Weine mit 3,72 Euro pro Liter im Durchschnitt aber immer noch günstiger waren als die aus dem eigenen Land, die im Mittel 4,47 Euro pro Liter kosteten, seien die Weine aus dem Ausland etwas stärker nachgefragt worden, so Reule.
In der Konsequenz sanken die Marktanteile der heimischen Weine im Vergleich zum Vorjahr um jeweils einen Prozentpunkt im Absatz auf 41 Prozent und im Umsatz auf 45 Prozent. Von den ausländischen Herkünften hatten die italienischen Weine mit unveränderten 18 Prozent mengenmäßig den höchsten Marktanteil, gefolgt von Weinen aus Spanien mit 14 Prozent (Vorjahr 15 %) und französischen Weinen mit elf Prozent (Vorjahr 10 %).
Pro-Kopf-Verbrauch leicht gesunken
Betrachtet man mit der Weinkonsumbilanz neben den Weineinkäufen auch noch die außer Haus konsumierten Weinmengen, haben die Deutschen im vergangenen Weinwirtschaftsjahr pro Kopf 22,2 Liter Wein getrunken – 0,3 Liter weniger als in der Vorjahresperiode. Bei den Schaumweinen ging der Konsum um 0,2 Liter auf 3,6 Liter pro Kopf und Jahr zurück.
Die aktuelle Weinkonsumbilanz bezieht sich nicht auf das Kalenderjahr, sondern auf den Zwölfmonatszeitraum vom 1. August 2023 bis 31. Juli 2024. Sie umfasst das gesamtdeutsche Marktvolumen von 15,9 Millionen Hektolitern Wein und 2,6 Millionen Hektolitern Schaumwein.