Mit der gerade vereinbarten Aussetzung der US-Strafzölle ist – zumindest vorläufig – eine große Last von der deutschen und europäischen Weinbranche genommen. Das betonen in einer aktuellen Meldung der Deutsche Weinbauverband (DWV) und der Verband Deutscher Weinexporteure (VDW).
Am vergangenen Freitag haben sich die Präsidentin der EU-Kommission von der Leyen und US-Präsident Biden darauf verständigt, alle Zölle, die im Zusammenhang mit den Airbus-Boeing-Streitigkeiten verhängt wurden, sowohl auf Flugzeuge als auch auf andere Produkte, für einen Zeitraum von zunächst vier Monaten auszusetzen. Dies sei „eine gute Nachricht“ für die Branche, so die Verbände.
Die USA seien nicht nur für EU-Weine, sondern auch für Weine aus deutschen Anbaugebieten „mit Abstand der größte Exportmarkt“, unterstreicht DWV-Präsident Klaus Schneider. Die Zölle hätten daher „verheerende Auswirkungen“ auf die Branche. Die von den USA verhängten zusätzlichen Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf EU-Weine haben dem Verband zufolge im letzten Jahr zu einem Einbruch der Exporte insbesondere deutscher Weißweine von ca. 20 Prozent geführt. EU-weit seien die Exporte sogar um 54 Prozent zurückgegangen.
Branche hofft nun auf langfristige Lösung
Seit Monaten hat die EU-Kommission mit Unterstützung des EU-Parlaments versucht, eine Lösung auszuhandeln. Eine Koalition von 60 EU-Abgeordneten hatte zuletzt im Januar in einem Brief an die EU-Kommission eine finanzielle Unterstützung für besonders betroffene Sektoren – auch für den Weinsektor – gefordert. Diese Bemühungen hätten nun Früchte getragen.
Die Branche hoffe nun, „dass die EU-Kommission und die US-Behörden bald einen Kompromiss finden, um den Streit und die Verhängung dieser Strafzölle endgültig zu beenden“, sagt Gerhard Brauer, Vorsitzender des VDW.